Banken

Krypto ist nicht totzukriegen

Wenn ein BaFin-Exekutivdirektor öffentlich warnt, dann sollte man wohl zuhören. Eine „fatale Signalwirkung“ könne es entfalten, wenn so bodenständige Institute wie deutsche Sparkassen Krypto-Anlagen anböten, sagte Raimund Röseler vor ein paar Tagen dem „Handelsblatt“.

Die Bitcoin-Minen arbeiten weiter
Die Bitcoin-Minen arbeiten weiter © CCO

Währenddessen verkauften einige Volksbanken und die Kreissparkasse Ostalb längst digitale Münzen, und die Volksbank Bayern-Mitte hatte in Ingolstadt den ersten Bitcoin-Automaten aufgestellt. Inzwischen stehen Krypto-ATMs auch in diversen MediaMarkt-, Saturn- und Rewe-Filialen, gemeinsam betrieben von der Hamburger Sutor Bank – heute Teil der britischen Krypto-Firma BCB Group – und vom österreichischen Bitcoin-Broker Coinfinity. Zugriff auf Krypto-Derivate bieten viele Institute ohnehin schon lange.

Der Zug rollt also immer weiter, auch wenn es nach wie vor so aussieht, als ob Röseler mit seiner Bemerkung, diese Assets seien keine stabilen Wertanlagen, irgendwo recht haben könnte. Nach den Skandalen der letzten Zeit, die im Fall des Pleite-Lenders Celsius über den Anbieter Nuri auch zahlreiche deutsche Anleger betrafen, warnen Experten heute vor Rückschlägen beim Bitcoin, weil demnächst massenhaft Coins aus einem nun aufgeklärten Hack im Jahr 2014 auf den Markt kommen könnten. Beim wichtigsten Konkurrenten Ethereum steht eine Umstellung an, die zwar enorm Energie sparen soll, die Sicherheit aber nicht verbessert.

Auch die Aufsichtsbehörden auf beiden Seiten des Atlantiks schauen immer genauer hin. Umso erstaunlicher klingt, was die Branche berichtet. „Wir beobachten seit einigen Monaten, dass immer mehr Investoren sich für Krypto-Anlagen als Portfolio-Beimischung in der Größenordnung von 1-2% interessieren“, heißt es etwa vom Schweizer Fondsanbieter 21e6 Capital – selbst solche, die konservative Anlagestrategien verfolgten.

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