Openbank – Deutsche wollen nicht länger Aktienmuffel sein
Bei der privaten Geldanlage spielen Aktien eine immer größere Rolle. Zugleich sind die Deutschen auf dem besten Wege, ihr Image als „Aktienmuffel“ abzulegen. Gerade Robo-Advisor, für die Deutschland größter Markt der EU ist, rücken verstärkt in den Fokus. Nach Statista-Angaben hat sich allein hierzulande von 2019 bis 2020 das durch Robo-Advisor verwaltete Vermögen verdoppelt.
Wie ein Vergleich der Kundendaten der Openbank, der zu 100 Prozent digitalen Bank der Santander-Gruppe, in ihren vier europäischen Märkten Deutschland, Spanien, Portugal und Niederlande zeigt, gibt es beim genauen Blick auf das Anlageverhalten interessante Unterschiede zwischen den Kunden in Deutschland und denen in den anderen Märkten. Bei den fünf Anlagestrategien, die der Robo-Advisor der Openbank anbietet, zeigt sich insgesamt, dass der Großteil der Kunden auf eher moderate Risikostufen, mit ausgeglichenen Verhältnissen von Aktien- und festverzinslichen Anlagen, setzt. Im direkten Vergleich sind es interessanterweise jedoch gerade die deutschen Kunden, die bereit sind, für höhere Renditechancen ein etwas höheres Risiko bei der Nutzung des Robo-Advisors einzugehen.
Insgesamt zeigen die Daten der Openbank, dass das Thema Robo-Advisor gerade für jüngere Kunden von Interesse ist. So hat sich der Anteil der Robo-Advisor-Kunden zwischen 18 und 40 Jahren von 2019 bis 2020 von 30 auf 41% erhöht, während im gleichen Zeitraum der Anteil der Kunden zwischen 40 und 60 Jahren von 55 auf 46% zurückging. „Gerade für die junge, digitalaffine Kundegruppe bietet ein Robo-Advisor eine sehr gute Möglichkeit, schon mit kleinen Investitionsbeträgen unkompliziert die eigene Geldanlage zu starten“, erklärt Steve Langer, Market Director Germany der Openbank.
In diese Richtung zielen auch die Pläne der DKB Bank. Mit Solidvest hat nun auch die Berliner Direktbank seit vergangener Woche ihren eigenen Robo-Advisor, was die Wettbewerber ING und Comdirect schon länger haben. Solidvest ist die Online Vermögensverwaltung der DJE Kapital AG. Ein weiterer Partner ist die Baader Bank, bei der die Fonds und ETFs verwahrt werden. Die Wealth-Tech-Plattform Elinvar hingegen bietet dabei als multimandantenfähige, adaptive Plattform die Technologie und regulatorische Infrastruktur, um die Leistungen von DJE und der DKB im Rahmen von Solidvest zu vernetzen.