Private Debt – ELF, Oddo, Tikehau wittern Geschäft in Deutschland
Im Bereich dazwischen, so Christian Fritsch im Gespräch mit PLATOW, sind Finanzierungen aktuell rar. Hier schlägt die Stunde von Private Debt. In Deutschland macht diese Finanzierungsform erst 13% aus. UK (36%) und Frankreich (23%) sind da weiter. Der Chef von ELF, nach eigenen Angaben größter Anbieter im Land, hat einen ersten Fonds geschlossen (Vol. 300 Mio. Euro) und will bis Mitte 2023 mit dem ELF II weitere bis zu 750 Mio. Euro bei institutionellen Anlegern platzieren. Die Nachfrage bei Kreditnehmern ist groß. Von 300 Anfragen hat Fritsch in den letzten drei Jahren nur 12 ausgewählt. Wie groß das Interesse bei Kapitalgebern angesichts steigender Zinsen ist, wird sich zeigen. Da sich noch nicht viele Wettbewerber in dem Marktsegment tummeln, hat Fritsch aber keine Bedenken, sein Platzierungsziel zu erreichen.
In dem Segment agieren noch Patrimonium aus der Schweiz, Oddo BHF oder Tikehau. Letztere sind mit 34 Mrd. Euro AuM viel größer als ELF, bisher aber kaum in Deutschland aktiv. Bei angepeilten Renditen von 8 bis 10%, überschaubarem EK-Risiko und einer Absicherung über Assets oder Cash Flow sei das Interesse groß, zumal liquidere Assets (Aktien, Anleihen) in den Portfolien Institutioneller zuletzt Federn lassen mussten. Mit dieser Einschätzung ist Fritsch auf einer Linie mit Steffen Schellschmidt (Clifford Chance) im letzten PLATOW Brief. Investiert hätten im ELF II dieselben Anleger wie beim ELF I (u. a. Ärzteversorgungskassen, Versicherer, Privatbanken). Auch Hauck Aufhäuser Lampe, u.a. für Fondsverwaltung, Risiko Mangement und Compliance beim ELF II zuständig, dürfte wieder dabei sein.