Public-to-Private-Deals werden wieder beliebter
Das könnte sich nun ändern. Viele P2P-Transaktionen wurden in den letzten zwölf bis 18 Monaten zwar vorbereitet, sind letzten Endes aber nicht geglückt, da die Finanzierung nicht ausreichend vorhanden war. Das hat sich nun z. T. geändert, „die Fremdkapital-Märkte haben sich etwas geöffnet“, sagt uns Philipp Klöckner, Partner bei der Kanzlei Milbank.
Kernaspekt bei der Entscheidung für ein Delisting sei nach wie vor die Unternehmensbewertung, also die Auffassung von PE-Investoren, dass der Fundamentalwert und das langfristige Potenzial des Unternehmens sich positiver in einem privaten Umfeld weiterentwickeln lassen, als der aktuelle Börsenwert abzubilden vermag. Hinzu kämen derzeit verschiedene innovative Ausgestaltungen von P2Ps, die für positives Momentum sorgen dürften, berichtet Klöckner aus der Praxis.
EQT (hält bereits 79% an Suse) begründet den Schritt damit, von den „langfristigen Wachstumschancen für Suse unverändert überzeugt“ zu sein. „Wir glauben, dass das Unternehmen mit dem neuen Managementteam um Dirk-Peter van Leeuwen in einer stärkeren Position sein wird, um sich ungelistet auf seine langfristige Strategie zu konzentrieren, ohne den kurzfristigen Druck des Kapitalmarktes“, heißt es. In der Tat ist beim deutschen Kapitalmarkt ein bisschen der Lack ab. Viele stören sich v. a. an den Transparenzvorgaben, wenn das zu erhöhter Bindung von Ressourcen führt, die dann nicht ins Operative gesteckt werden.
Ein weiteres P2P-Beispiel ist die Übernahme der Aareal Bank durch Atlantic BidCo nach mehreren Anläufen. Ein Faktor, der P2Ps aktuell beliebter macht, sei die starke Konkurrenz um private Assets in Auktionsverfahren, sagt Klöckner. Oftmals scheiterten private M&A-Deals aufgrund divergierender Preisvorstellungen, während bei börsennotierten Firmen im Grundsatz die kontinuierliche Marktpreisbildung erfolgreiche P2P-Transaktionen begünstige. ck