Scalable Capital – Banklizenz nach wie vor kein Thema
Die Neuigkeit kommt einen Tag nach dem News-Hammer des Erzrivalen Trade Republic, der nun eine Vollbanklizenz der BaFin besitzt. Wie gewohnt zeigt sich Scalable nach außen hin von den Aktivitäten des Wettbewerbers unberührt, obwohl TR damit einen großen Schritt in Richtung digitale Banking-Plattform geht und so langfristig seinen Marktanteil deutlich ausbauen könnte. Zudem machen sich die Berliner dadurch unabhängiger von Kreditinstituten als Partner (u. a. Deutsche Bank) und vom „Payment for Orderflow“-Modell, das die EU verboten hat.
Trotz dieser Herausforderungen ließ Scalable auf Anfrage keine Pläne durchblicken, das bisherige Geschäftsmodell zu ändern und die Banklizenz beantragen zu wollen. „Wir verfügen als Wertpapierinstitut über alle erforderlichen Erlaubnisse und Zulassungen, um in den von uns bedienten Märkten im In- und Ausland unsere Dienstleistungen ggü. Verbrauchern und Geschäftspartnern erbringen zu können“, so eine Sprecherin.
Lead-Investor bei der jetzigen Runde ist Balderton, auch HV Growth war neu dabei. Scalable weist auf den „sehr heterogenen Investorenkreis“ hin mit BlackRock aus den USA, „starken europäischen Venture-Capital-Fonds“ und dem chinesischen Konzern Tencent. „Damit haben wir eine gute Mischung aus Tech-, Finance- und lokaler Expertise“, heißt es ggü. PLATOW.
2021 hatte Scalable bei einem Umsatz von 30 Mio. Euro noch knapp 100 Mio. Euro Verlust geschrieben. Die 2022er-Zahlen erscheinen wohl erst nächstes Jahr. Nach eigener Angabe verwaltet das Unternehmen über 16 Mrd. Euro an Kundengeldern; das noch laufende Geschäftsjahr sei „sehr erfolgreich“ gewesen. ck