Asset Management

Uniper – Dividendenstreit mit E.ON

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Kurzzeitig schien es, als hätte Uniper-Chef Klaus Schäfer im Kampf gegen Fortum resigniert. Von den versöhnlichen Worten, die Schäfer bekundete, als klar wurde, dass Fortum die Uniper-Anteile von E.ON (47%) sicher sind, war auf der Bilanz-PK nichts mehr zu hören. Das Spiel sei noch nicht entschieden, betont Schäfer mehrfach. Er lässt keinen Zweifel daran, dass er es begrüßen würde, sollten die Behörden kein grünes Licht für den hinterrücks beschlossenen Milliarden-Deal mit E.ON geben. Die Transaktion wird vor allem in Russland kritisch geprüft.

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Für neuen Zündstoff sorgt, dass die Finnen in Düsseldorf bereits Einfluss auf die Konzernpolitik ausüben. So droht die Dividendenerhöhung auf 0,74 Euro auf der HV zu scheitern, denn E.ON hat sich ggü. Fortum verpflichtet, gegen eine Dividende jenseits der 0,69 Euro zu stimmen. Der Wechsel des Hauptaktionärs sollte nicht damit beginnen, alle anderen vor den Kopf zu stoßen, mahnt Schäfer. Uniper hatte bereits angekündigt, bis 2020 jährlich rd. 25% mehr Dividende auszahlen zu wollen. Damit will der bei der Abspaltung von E.ON als Resterampe titulierte Kohle- und Gasversorger seinen Erfolg unterstreichen.

Der Umsatz verbesserte sich 2017 auf 72,2 Mrd. Euro (+7,4%). Ebenfalls gestiegen, um 274 Mio. auf 753 Mio. Euro, sind die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft (FFO). Unterm Strich gelang es, den Verlust von 3,2 Mrd. Euro auf 538 Mio. Euro deutlich zu verringern. Grund für das Minus waren Währungskursverluste (890 Mio. Euro) beim Verkauf einer sibirischen Gasfeldbeteiligung. Für 2018 erwartet Uniper ein bereinigtes EBIT zwischen 0,8 und 1,1 Mrd. (2017: 1,1 Mrd.) Euro.

Indes sind die Gespräche, die Schäfer nun zwangsläufig mit Fortum-Chef Pekka Lundmark führen muss, vertraulich, aber ohne Vertrauen. Nicht alle strategischen Unternehmensdetails lege Schäfer offen. Schließlich, so betont er, sei Fortum noch immer ein Konkurrent. Ob Lundmark, entgegen seiner Versprechen, doch die Kontrollmehrheit von 75% anstrebt, sei weiterhin denkbar, heißt es ggü. PLATOW. Das käme Fortum jedoch sehr teuer. Dafür würden die Hedgefonds sorgen, die sich mittlerweile bei Uniper eingekauft haben. Mit Johannes Theyssen hat Schäfer endgültig gebrochen. Noch ist E.ON Haupteigner. Trotzdem gäbe es zwischen den Managern keinen Kontakt mehr, erfahren wir von einem Uniper-Sprecher am Rande der PK.

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