Vermögensverwalter – Karten werden neu gemischt

Die Franzosen, die mehrheitlich (70%)zur Großbank Crédit Agricole gehören und im Laufe der Jahre Perlen wie Pioneer Investments von Unicredit (2016) und den ETF-Anbieter Lyxor (2021) übernahmen, gehören mit einem verwalteten Vermögen von um die 2 000 Mrd. Euro, je nachdem wie gerechnet wird, zu den zehn größten Vermögensverwaltern der Welt. Damit stehen sie in Europa weitgehend allein. Nur die UBS schafft es noch in diese Elite.

Amundi ist damit fast dreimal so groß wie die DWS, die derzeit nicht aus den negative Schlagzeilen kommt (s. PLATOW v. 4.7.). Jetzt meldet das „Handelsblatt“, die Staatsanwaltschaft Frankfurt habe ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen Asoka Wöhrmann, den früheren Vorstandschef der Deutschen Bank-Fondstochter, eingeleitet. Wöhrmann stehe unter dem Verdacht, Kapitalanlagebetrug begangen zu haben, so das HB. Hintergrund sind die allseits bekannten  Vorwürfe, die DWS habe Fonds als „nachhaltiger“ und „grüner“ beworben, als sie tatsächlich waren.

Bisher wurde von der Frankfurter Staatsanwaltschaft nur bestätigt, dass es Ermittlungen gegen die Gesellschaft und eine individuell beschuldigte Person gäbe. Bei dieser Person soll es sich lt. HB um Wöhrmann handeln, eine Vermutung, die sicher recht nahe liegt. Die ständigen negativen Berichte machen es der DWS unter Stefan Hoops nicht leicht, ihre ambitionierten Ziele in einem zunehmend raueren Wettbewerbsumfeld umzusetzen, zumal auch Hoops selbst zunehmend Druck verspürt.

Derweil positioniert sich die UBS, wie die BöZ berichtet, nach der Übernahme der Credit Suisse im Kerngeschäft mit Reichen auch personell neu. Für, wie es heißt, ein Dutzend Teams innerhalb der Division Global Wealth Management habe die Großbank rund 180 Manager ernannt. Während die Mehrheit der Posten an Führungskräfte der alten UBS geht, kommen in Einzelfällen auch CS-Manager zum Zug, z. B. Andreea Grob, Puneet Matta und Michael Marr. afs