BaFin erleichtert Regulierung für kleine Banken

Ein Aufatmen geht durch die deutsche Bankenlandschaft: Die BaFin hat konkrete Erleichterungen für „sehr kleine und kleine Banken und Sparkassen“ angekündigt. Institute mit einer Bilanz von weniger als fünf Mrd. Euro sollen von Lockerungen bei den Regeln zum Risikomanagement und Berichtswesen profitieren.
Der DSGV sieht darin einen entscheidenden Schritt hin zu mehr Verhältnismäßigkeit in der Aufsicht – eine Diskussion, die auch in der Versicherungsbranche geführt wird (vgl. PLATOW vom 21.11.). Der DSGV ist angesichts der BaFin-Ankündigung nahezu euphorisch:„Verhältnismäßigkeit ist entscheidend, damit kleinere und mittlere Banken weiterhin verlässliche Partner der Wirtschaft bleiben“, betont der Verband.
Den Erfolg schreibt er vor allem seinem eigenen Engagement zu: „Die Sparkassen-Finanzgruppe hat in den Dialog mit der BaFin gezielt Entlastungsvorschläge eingebracht. Es freut uns, dass diese nun Gehör gefunden haben“, sagt Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. Ob dies tatsächlich der Fall ist, bleibt jedoch offen, denn auch der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) beansprucht (s)einen Teil des Verdienstes.
Der Verband erklärt, dass die BaFin Vorschläge des GVB zum Abbau von Regulierung aufgenommen und ihre Aufsichtspraxis präzisiert habe. Das Ergebnis erfreut die Genossenschaftsbanken: „Für fast alle der 184 bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken bedeutet dies eine spürbare Entlastung. Sie können sich damit wieder stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren“, sagt Stefan Müller, Präsident des GVB. Nun müsse es laut den Verbänden darum gehen, dass die Veränderungen auch in der Praxis spürbar werden. Trotz der jüngsten Fortschritte sieht die deutsche Bankenlandschaft weiterhin Handlungsbedarf, um Kreditinstitute und Mittelstand von Bürokratie und Regulierung weiter zu entlasten.