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BayernLB steuert auf weiteres Rekordergebnis zu

Vor den Q3-Zahlen der BayernLB zeichnet sich ab, dass 2024 eines der besten Jahre in der Historie sein wird. Was das für die Eigentümer heißt und welche Hürden es dennoch gibt.

von Mirko Reipka,
BayernLB Logo am Eingang der Zentrale in München
BayernLB Logo am Eingang der Zentrale in München © AdobeStock

Auch im Q3 ist es bei der BayernLB nach unseren Informationen operativ wieder gut gelaufen (Zahlen am 14.11.). Das Ergebnis vor Steuern lag per 30.9. demnach leicht über Vorjahr, als knapp 1,3 Mrd. Euro verdient wurden. Die Prognose-Anhebung für 2024 von Vorstandschef Stephan Winkelmeier, über die wir vorab berichtet hatten (s. PLATOW v. 6.8.), dürfte damit schon wieder überholt sein. Winkelmeier hatte bei Vorstellung der Halbzeit-Bilanz im August gewohnt vorsichtig ein Konzernergebnis von über 1,2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt (zuvor 1 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro). Jetzt läuft es nach unserer Einschätzung eher auf ein Jahresergebnis in Höhe von rd. 1,5 Mrd. Euro v. St. hinaus. 2023 wurde mit 1,4 Mrd. Euro bereits das beste Ergebnis seit Umstellung auf IFRS im Jahr 2007 erzielt.

Einen Strich durch diese Rechnung machen könnte Winkelmeier allenfalls die Risikovorsorge im Q4. Die ist zwar längst noch nicht dramatisch (H1: 154 Mio. Euro), steigt aber stetig weiter an. Per 30.9. wird mit einem Wert von rd. 220 Mio. Euro gerechnet. Grund für den steigenden Pegel ist vor allem das Immobiliengeschäft, bei dem es auch erste konkrete Ausfälle zu beklagen gibt, u.a. im Bauträger-Geschäft in München. Neben Projektentwicklern in Deutschland machen US-Bürofinanzierungen Sorgen. Allerdings berichten immer mehr Finanzinstitute davon, dass sich die Lage jenseits des großen Teichs langsam wieder entspannt.

Für die Anteilseigner (75% Freistaat, 25% bayerische Sparkassen) bedeutet das, dass sie für 2024 mind. mit einer Ausschüttung in Vorjahreshöhe rechnen können. Dass beide Eigentümer in den letzten Jahren zurückgesteckt haben, ist auch den Gremien der BayernLB bewusst. Trotz möglicher Konjunktur-eintrübung und einer bereits kräftigen Dividendenerhöhung im Vorjahr von 225 Mio. auf 350 Mio. Euro ist daher sogar eine weitere Anhebung denkbar. Dabei helfen die stabile EK-Quote von zuletzt 18,5% und das weiterhin vergleichsweise hohe Zinsniveau. Von Letzterem profitiert einmal mehr die Online-Tochter DKB, die auch im Q3 wieder den Löwenanteil zum Ergebnis beiträgt. Die gerade gestartete Zinsaktion (3% für neues Geld für 6 Monate) zeigt, woher im Q4 die Erträge kommen sollen.

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