Bankensektor

BBBank-Chef Lüsch sieht sein Haus auf Wachstumskurs

Im Retail-Banking wurden 2023 weltweit 3,14 Bio. US-Dollar an Erträgen erzielt. In Europa lag das Wachstum mit 8,7% dabei leicht über dem weltweiten Durchschnitt (8%). Ein große Treiber war das Zinsgeschäft, doch künftig werden „digitale Angebote eine Schlüsselrolle einnehmen“, analysiert Reinhard Höll, Partner bei McKinsey, für PLATOW. Für die von Oliver Lüsch geführte BBBank sind das alles längst keine Neuigkeiten.

von Maximilian Volz,
Oliver Lüsch, Vorsitzender des Vorstands bei BBBank eG und Chief Executive Officer (CEO)
Oliver Lüsch, Vorsitzender des Vorstands bei BBBank eG und Chief Executive Officer (CEO) © BBBank

Nach dem Rekordjahr 2023 (Bilanzsumme erstmals über 17 Mrd., Kundengeschäft rd. 34 Mrd. Euro) steht für 2024 ein „sehr positives Jahresergebnis“ bevor, erklärt Lüsch ggü. PLATOW: „Wir erzielen eine sehr positive Leistungsbilanz. Die Erträge steigen. Gleiches gilt auch für den Aufwand, insbesondere den Zinsaufwand.“ 30.000 Kunden konnten 2024 bundesweit gewonnen werden, rd. 60 % in der Altersgruppe bis 39 Jahre. „Sehr erfolgreich“ war die BBBank im Bereich der Anlageberatung und des Vermögensaufbaus sowie in der Beratung zum Erwerb oder Bau von Immobilien. „In beiden Geschäftsfeldern werden wir unseren Plan für 2024 voraussichtlich übertreffen“, sagt Lüsch. Wachsen will er 2025 im Geschäft für gehobene Privatkunden, das „weiter ausgebaut werde“. Lüschs Strategie kann mit „zuhören, umsetzen, investieren – nicht nerven“ beschrieben werden. So wurden für den Kundendialog Online-Banking und Banking-App verbessert, (bspw. Benachrichtigungsservices eingeführt, Kundenmagazin wieder gedruckt(!) geliefert).

Lüsch investiert in die Entwicklung seines Hauses einen „Millionenbetrag“ und unterstützt die Initiative Zukunftsbanking der genossenschaftlichen Finanzgruppe und der Atruvia. Ergebnisse sind u.a. ein Voicebot, der künstliche Intelligenz (KI) anwendet. Im Bereich der Baufinanzierung wird KI für eine intelligente Dokumentenerkennung genutzt, die Papiere ausliest und zuordnet. Aktuell erprobt werden KI-Modelle, „die zu Recherchezwecken und zur Content-Generierung“ eingesetzt werden. Für die zukünftige Entwicklung sieht die BBBank in der KI-gestützten Datenanalyse das größte Potenzial, „um noch gezielter auf die Kundenbedürfnisse einzugehen“.

Doch mehr ist nicht besser: „Alle Kundenkontaktpunkte werden dokumentiert und geprüft, sodass eine Überfrachtung der Kundinnen und Kunden ausgeschlossen ist“, wobei ein „intelligentes Smart-Data-System“ den Prozess zukünftig vereinfachen soll. Das sind auch gute Nachrichten für die PSD Bank Berlin-Brandenburg, mit der die BBBank voraussichtlich 2025 fusionieren wird. Ziel ist eine „landesweite digital-persönliche Genossenschaftsbank für alle Privatkunden“, um gemeinsam „mehr Kunden und Mitglieder für den genossenschaftlichen Finanzverbund zu gewinnen“. mv

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