Bankensektor

Deutsche Bank – Wie gut fällt das dritte Quartal wirklich aus?

Am 23.10. präsentiert Deutsche Bank-Chef Christian Sewing die Ergebnisse für das dritte Quartal. Einen ersten Ausblick auf das Zahlenwerk liefern die von dem Institut publizierte Konsensschätzung von 12 Analysten sowie die bereits vorliegenden Quartalszahlen der US-Großbanken.

Frank Mahlmeister,
Deutsche Bank-Logo am Hauptsitz in Frankfurt
Deutsche Bank-Logo am Hauptsitz in Frankfurt © AdobeStock

Glaubt man den Analysten, konnte die Deutsche Bank ihren Vorsteuergewinn auf 2,1 Mrd. Euro nach 1,7 Mrd. Euro im Vorjahr deutlich steigern. Dabei profitierten die Frankfurter allerdings von einem positiven Sondereffekt von rund 430 Mio. Euro aus der teilweisen Auflösung der 1,3 Mrd. Euro schweren Rückstellung für den Rechtsstreit mit ehemaligen Postbank-Aktionären, der den Gewinn im Q2 nahezu rasierte. Der Sondereffekt entspricht ziemlich genau dem erwarteten Gewinnanstieg im dritten Quartal.

Im Vergleich mit den US-Rivalen JP Morgan (-2%) und Citigroup (-11%), die mit Einbußen beim Nettogewinn zu kämpfen hatten, steht die Deutsche Bank dennoch gut da, zumal es ihr in der jüngeren Vergangenheit durch ein geschicktes Erwartungsmanagement mehrfach gelang, den Analystenkonsens zu übertreffen. Goldman Sachs konnte hingegen im Sommerquartal ihr Nettoergebnis um satte 45% auf knapp 3 Mrd. US-Dollar steigern. Dabei profitierte die stark von der Kapitalmarktentwicklung abhängige US-Investmentbank besonders vom florierenden Aktienhandel (Erträge +18%). Aus diesem Geschäft hat sich die Deutsche Bank bereits vor Jahren verabschiedet. Kräftige Ertragseinbußen (-12%) mussten die Goldmänner allerdings im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen hinnehmen, einer Domäne der Deutschen Bank.

Wohl auch deshalb trauen die Analysten dem Investmentbanking der Deutschen Bank nur eine leichte Gewinnsteigerung auf 677 Mio. Euro zu. Allerdings ließ CFO James von Moltke erst kürzlich auf einer Kapitalmarkt-Konferenz durchblicken, dass die Deutsche Bank im Anleihegeschäft weiter Marktanteile gewinnt. Während das Privatkundengeschäft, einst Sorgenkind, zunehmend an Dynamik gewinnt (erwarteter Gewinn: +23% auf 415 Mio. Euro), muss der Vorjahres-Highflyer, die Unternehmensbank, kräftig Federn lassen (-19% auf 651 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr 2024 erwarten die Analysten einen Konzerngewinn vor Steuern von 5,9 Mrd. Euro, der 2025 auf beachtlich 8,58 Mrd. Euro springen und 2026 weiter auf 9,2 Mrd. Euro steigen soll. fm

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