dwp-AR berät über Konsequenzen aus DKB-Abschied
Der Wechsel der DKB zum Fintech Upvest versetzt der dwpbank einen erneuten Tiefschlag. Auf seiner nächsten Sitzung im Oktober will der dwp-Aufsichtsrat über Konsequenzen beraten.

Mit der angekündigten Übertragung der gesamten Abwicklung des Wertpapierhandels der BayernLB-Tochter DKB auf das Berliner Fintech Upvest musste die dwpbank den nächsten Nackenschlag aus der Sparkassen-Organisation einstecken. Zuvor hatte schon die Entscheidung der DekaBank, ein Volldepot für Sparkassen-Kunden anzubieten, den Druck auf den Frankfurter Wertpapierabwickler erhöht. Dabei ist die Sparkassen-Organisation mit 50% an der dwpbank beteiligt. Die andere Hälfte hält die DZ Bank für den genossenschaftlichen Sektor.
Auf seiner nächsten Sitzung im Oktober will sich nach unseren Informationen der Aufsichtsrat der dwpbank neben der routinemäßigen Planung für das kommende Jahr und der Mittelfristplanung auch mit dem DKB-Abgang und der neuen Konkurrenz im Depot-Geschäft durch die DekaBank befassen. Dabei soll es vor allem um eine noch stärkere Optimierung von Prozessen und Strukturen gehen, um künftig auch preislich wieder wettbewerbsfähig zu werden. Das dürfte vor allem eine Aufgabe für die Anfang Juli neu in den dwp-Vorstand aufgerückte Kristina Lindenbaum sein, die auch für die digitale Transformation des Wertpapierabwicklers zuständig ist.
Transaktionskosten nicht wettbewerbsfähig
Deutschlands zweitgrößte Online-Bank begründet den Dienstleisterwechsel mit nicht konkurrenzfähigen Kosten der dwpbank sowie zusätzlichen Features, die mit der neuen Plattform den DKB-Kunden künftig zur Verfügung stehen sollen (Echtzeitdaten für Einstand und Performance, Betragsorders für Aktien, ETFs und Fonds inklusive Bruchstücken). BayernLB-Chef Stephan Winkelmeier hatte schon vor der Sommerpause durchblicken lassen, dass er mit der Bepreisung von Transaktionen durch die dwpbank unzufrieden sei, die es der DKB bislang nicht ermögliche, ihren Kunden ein attraktives Angebot zum Handeln mit Aktien und anderen Wertpapieren zu machen und den Neobanken Paroli zu bieten.
Dabei hat die dwp mit der Übernahme des Berliner Fintechs lemon.markets gerade erst eine Plattform akquiriert, die ziemlich ähnliche Dienstleistungen anbietet wie Upvest. Bitter für die dwp: Zum Zeitpunkt des Zukaufs im August war, so hören wir, die Entscheidung der DKB über den Wechsel zu Upvest schon längst gefallen.