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DZ Bank startet Kryptoangebot für Volksbanken

Das Geno-Spitzeninstitut rechnet mit starkem Interesse bei den Banken. Für das Gesamtjahr hebt es die Gewinnprognose – doch eine Tochter bleibt Sorgenkind.

Jan Mallien,
Eingangsbereich der DZ Bank-Zentrale in Frankfurt.
Eingangsbereich der DZ Bank-Zentrale in Frankfurt. © DZ Bank

Die DZ Bank hat am Montag mit dem Rollout ihres Kryptoangebots für die Volks- und Raiffeisenbanken begonnen. Das bestätigte Vorstandsmitglied Johannes Koch auf der Halbjahrespressekonferenz des Instituts. „Jede Volks- und Raiffeisenbank entscheidet natürlich selbst, ob sie das Angebot annimmt und wie schnell sie es einführt“, betonte er.

Konkret bedeutet das: Interessierte Institute können ab sofort den vorgeschriebenen Prüfprozess (NPP) starten. Diesen müssen Banken durchlaufen, bevor sie neue Angebote einführen. Nach Abschluss folgt die Prüfung durch die BaFin, die maximal 60 Tage dauert. Erst danach dürfen die Banken das Angebot in der App für ihre Kunden freischalten. Wie viele Institute das Angebot tatsächlich anbieten werden, ist offen. Koch verwies auf Umfragen des in Neu-Isenburg beheimateten Genoverbands unter rund 200 Banken. Davon signalisierten etwa zwei Drittel der Befragten Interesse.

Versicherungstochter R+V glänzt

Fest steht: Die DZ Bank hat im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn von über 2,1 Mrd. Euro vor Steuern erzielt (Vorjahr: 1,7 Mrd. Euro). Für das Gesamtjahr rechnet das Institut nun mit einem Überschuss von über 3 Mrd. Euro. Konzernchef Cornelius Riese betonte aber, dass sich die Entwicklung in den ersten sechs Monaten nicht auf das Gesamtjahr übertragen lässt. Zum Beispiel verdient die Fondstochter Union Investment in der Regel in der zweiten Jahreshälfte weniger als zum Jahresauftakt.

Das gute Ergebnis könnte sich laut Riese auch in einer höheren Ausschüttung spiegeln. Für 2024 lag diese bei 25 Cent. „Eine Kontinuität in der Erhöhung der Dividende ist natürlich wichtig“, so Riese an die Adresse seiner Mitglieder.

Gut lief es bei der Fondsgesellschaft Union Investment (+575 Mio. Euro), dem Versicherer R+V (+875 Mio. Euro) und der Verbund- und Geschäftsbank (+610 Mio. Euro). Auch der Baufinanzierer Schwäbisch Hall konnte sein Ergebnis auf 86 Mio. Euro steigern (Vorjahr 47 Mio. Euro).

Eine Lanze für die Teambank

Probleme bereiten die Tochter VR Smart Finanz, die gewerbliche Finanzierungslösungen anbietet, und die auf Konsumentenkredite spezialisierte Teambank (-5 Mio. Euro). Eigentlich hatte Riese im vergangenen Jahr bereits die Hoffnung geäußert, dass sich die Lage bei der Teambank verbessert. „Wir haben vor einem Jahr gedacht, dass sich die sehr, sehr schlechte Konsumstimmung, die wir damals schon hatten, langsam aufhellt.“

Tatsächlich sei aber genau das Gegenteil der Fall gewesen. „Insofern wird dieses Ergebnis-Tal der Teambank sicher etwas länger dauern als erwartet.“ Riese stellte aber klar, dass die DZ-Bank an der Tochter festhält. Das Konsumkreditgeschäft sei eine Vorreiterbranche – etwa bei Innovationen wie „Buy now pay later“. Zudem sei die Teambank in der genossenschaftlichen Organisation ein kultureller Vorreiter.  „Die haben alle modernen Arbeitskonzepte eingeführt, über die heute alle reden, nur vor 15 Jahren.“

Das Management habe auf die schwierige Marktsituation reagiert. In den vergangenen drei Jahren verschärfte die Teambank ihre Kredit-Risikostandards zehn- bis zwölfmal. Außerdem habe sie die Verwaltungskosten gesenkt und den Vertrieb weiter digitalisiert.

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