Banken

Es tut sich was – Baufinanzierung zieht, wenn auch langsam, an

Die Wohnbaufinanzierung zieht seit der Jahreswende 2024/25 an, vor allem bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Doch mehrere Faktoren bremsen das Wachstum. Droht den Instituten ein Strohfeuer?

Maximilian Volz,
Wohnungsbaufinanzierung
Wohnungsbaufinanzierung © KMPZZZ | AdobeStock

Apathische Behörden, fehlendes Kapital, mangelnder Mut: Das private Bauen in Deutschland ist schwierig geworden. Große Tageszeitungen berichten fast unisono unter markigen Überschriften vom vermeintlichen Niedergang. Doch von einer bröckelnden Wohnungsbaufinanzierung ist bei Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Bausparkassen aktuell nichts zu sehen. Im ersten Quartal 2025 verzeichneten die Sparkassen bei der privaten Wohnimmobilienfinanzierung ein Neugeschäft von 13,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 31,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der DSGV schränkt jedoch ein, dass dieser gute Start im Kontext eines zuvor niedrigen Niveaus betrachtet werden müsse.

Auch bei den Genossenschaftsbanken sieht es gut aus: Einer Stichprobe zufolge stieg das Neugeschäft per Ende März 2025 (voraussichtlich) um 27% gegenüber März 2024. „Das erste Quartal 2025 war das stärkste seit Beginn der Leitzinsänderungen durch die EZB Mitte 2022“, erklärt der BVR. Der Sparda-Verband berichtet ebenfalls von einer steigenden Nachfrage nach Baufinanzierungen Ende 2024 bis ins neue Jahr hinein, will Einzelheiten und konsolidierte Zahlen allerdings erst bei der Jahres-PK veröffentlichen. „Die Talsohle in der privaten Wohnungsbaufinanzierung ist durchschritten“, schreibt die genossenschaftliche Schwäbisch Hall, Deutschlands größte Bausparkasse.

In Übermut verfällt jedoch keines der genannten Häuser. Denn Haupttreiber der Wohnungsbaufinanzierung sind derzeit Kauf und Modernisierung von Bestandsimmobilien – das bestätigen die Institute übereinstimmend. Da dieser Markt begrenzt ist, müsse für eine nachhaltige Belebung auch der Neubaumarkt wieder in Schwung kommen, so der Tenor aus der Branche. Damit das gelingt, haben sowohl der DSGV als auch der BVR einen Forderungskatalog an die Politik gerichtet. Er umfasst u.a. die Senkung der Grunderwerbssteuer, eine stärkere Eigenkapitalförderung sowie Erleichterungen bei baulichen Vorgaben und Genehmigungsprozessen.

Doch auch ohne diese Maßnahmen stellt Schwäbisch Hall „seit Jahresbeginn einen ganz leicht anziehenden Anstieg bei Neubauten“ fest. Ob sich daraus ein stabiler Trend entwickelt, sei aber „momentan noch nicht absehbar“. Ein Grund für den verhaltenen Optimismus sind die weiter hohen Wohnungsbaukosten in Ballungszentren, die viele Sparer überfordern und so das Neugeschäftswachstum beschränken. Entsprechend sind die Institute trotz des guten Starts ins Jahr 2025 nur verhalten optimistisch. Der DSGV blickt „vorsichtig optimistisch in die Zukunft“, Schwäbisch Hall rechnet für das Gesamtjahr mit einem moderaten Wachstum zwischen 5 und 10%.

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