Bankenwesen

Genossenschaftsbanken – „FinanzPunkte“ finden kaum Nachahmer

Als innovatives „Zukunftsmodell“ feierten die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse 2019 die Eröffnung der ersten „FinanzPunkte“. Erstmals kooperierten säulenübergreifend eine Volksbank und eine Sparkasse großflächig bei der gemeinsamen Nutzung von Bankfilialen, um auch in ländlichen Gebieten weiterhin stationär Finanzdienstleistungen anbieten zu können.

Doch anders als von den Initiatoren erwartet, hat das viel gepriesene Gemeinschaftsprojekt auf andere Regionen bislang kaum Strahlkraft entfalten können. Das belegt auch eine aktuelle Umfrage des Genossenschaftsverbands unter seinen Mitgliedsinstituten. Demnach geben lediglich 4% der befragten Volks- und Raiffeisenbanken an, dass sie mit Sparkassen bei der Nutzung von Filialen kooperieren. Weitere 3% planen eine solche Zusammenarbeit. Für die überwältigende Mehrheit von 93% ist eine säulenübergreifende Filial-Kooperation kein Thema.

Diese Zurückhaltung habe gute Gründe, macht Genossenschaftsverbands-Chef Ingmar Rega keinen Hehl aus seiner Skepsis gegenüber einer Zusammenarbeit mit den Sparkassen im Filialbereich. Neben persönlicher Beratung und Service sei auch der Wettbewerb in der Fläche ein zentraler Aspekt, so Rega. Zudem sei die öffentliche Daseinsvorsorge keine Aufgabe der Genossenschaftsbanken. Deutlich kooperationsbereiter zeigen sich die Genossenschaftsbanken hingegen bei der gemeinsamen Nutzung von SB-Stützpunkten und Geldautomaten. In diesen weniger wettbewerbsrelevanten Bereichen arbeiten 37% der Befragten mit den Sparkassen zusammen, bei 5% ist das geplant. 59% wollen auch bei SB-Stellen nicht mit dem Hauptrivalen kooperieren.

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