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Greift LBBW-Chef Neske nach der VÖB-Präsidentschaft?

Anfang 2026 geht NRW.Bank-Chef Eckhard Forst in den Ruhestand. Das hat auch Auswirkungen auf den VÖB. Der muss im November einen neuen Präsidenten wählen.

Frank Mahlmeister,
Rainer Neske, Vorsitzender des LBBW-Vorstands
Rainer Neske, Vorsitzender des LBBW-Vorstands © Landesbank Baden-Württemberg

Für den VÖB ist NRW.Bank-Chef Eckhard Forst ein echter Glücksfall. Als Förderbanker und ehemaliger Nord/LB-Vorstand kennt Forst die Befindlichkeiten der beiden wichtigsten Mitgliedergruppen des blauen Verbandes aus eigener Anschauung. Zusammen mit seinem Vize, LBBW-Chef Rainer Neske, und Hauptgeschäftsführerin Iris Bethge-Krauß hat Forst den Verband, der bei seinem Amtsantritt als VÖB-Präsident im Mai 2019 in einer Krise steckte, wieder auf Vordermann gebracht. Unter Forsts Ägide wurden die Verbandsstrukturen verschlankt und die Betreuung der Mitglieder, die alle freiwillig dem VÖB angehören, intensiviert. Zudem agiert der VÖB mittlerweile auch als Arbeitgeberverband für die öffentlichen Banken.

Ende Januar 2026 wird sich Forst (65) als Vorstandschef der NRW.Bank verabschieden und in den Ruhestand wechseln. Viel deutet darauf hin, dass seine Vize, Gabriela Pantring, die im NRW.Bank-Vorstand bislang für die Bereiche Kapitalmärkte, Förderprogrammgeschäft und Spezialfinanzierungen verantwortlich ist, zur neuen Vorstandschefin aufsteigt. Für den VÖB bedeutet Forsts Rückzug bei der NRW.Bank, dass sich der Verband auf seiner nächsten Mitgliederversammlung Ende November dieses Jahres einen neuen Präsidenten suchen muss.

Nach dessen Satzung kann nämlich nur ein amtierender Vorstandschef eines Mitgliedsinstituts an der VÖB-Spitze stehen. Üblicherweise steht dieser Posten den Landesbanken zu. Da sich nach dem nicht ganz freiwilligen Rücktritt des damaligen BayernLB-Chefs Johannes-Jörg Riegler Wunschkandidat Neske lieber auf seinen Job bei der LBBW konzentrieren wollte und auch die anderen Landesbanken-Chefs aus unterschiedlichen Gründen auf das VÖB-Ehrenamt verzichteten, fiel die Wahl schließlich auf den Förderbanker Forst.

Angesichts der zuletzt wieder erstarkten Bedeutung des VÖB hat der Präsidentenposten für die Landesbanken wieder an Attraktivität gewonnen. Das dürfte auch für Neske gelten, der als VÖB-Vize bereits bestens in die wichtigsten Themen eingearbeitet ist und sich auf ein gut eingespieltes Team verlassen könnte. Wenn Neske als Vorstandschef der größten Landesbank VÖB-Präsident werden will, würde er auch gewählt, heißt es aus Verbandskreisen. So fiel denn auch auf, dass sich Neske zuletzt mehrfach öffentlich zu allgemeinen wirtschafts- und standortpolitischen Themen geäußert hat.

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