Hanker macht den Weg frei

Ganz mit leeren Händen dastehen wollte der Genoverband vor den wichtigen Gremiensitzungen zur Vorbereitung der Neuwahl des Verbandsrats auf dem Verbandstag 2025 am 24.6. wohl doch nicht. Auf einer eilig einberufenen Sondersitzung des Verbandsrats am Montag kündigte Peter Hanker (Volksbank Mittelhessen) seinen sofortigen Verzicht auf den Vorsitz des Gremiums an. Der Verbandsrat wählte daraufhin einstimmig Christoph Ochs (VR-Bank Südpfalz) zu seinem neuen Vorsitzenden, der damit auch die Leitung des Personalausschusses übernimmt.

Intern hatte Hanker bereits Ende vergangenen Jahres verlauten lassen, dass er bei der Neuwahl des Verbandsrats nicht mehr antreten wird. Nach dem überraschenden Rücktritt von Verbandschef Ingmar Rega wurde allerdings auch Hanker mit Compliance-Vorwürfen konfrontiert. Hanker zog sich daraufhin zwar von der Suche nach einem Nachfolger für Rega zurück, blieb aber weiter formal im Amt. Zuletzt war der Druck auf Hanker aber offensichtlich dermaßen gestiegen, die Hängepartie im Verbandsrat, die auch den Nachfolgeprozess für Rega lähmte, jetzt schnell zu beenden. Dafür spricht auch, dass die Kanzleien, die mit der Aufarbeitung der Compliance-Vorwürfe beauftragt sind, noch vor Abschluss ihrer Untersuchung Hanker einen Persilschein ausstellten. Die Prüfer hätten bereits bestätigt, dass Hanker „ausnahmslos entlastet“ sei, heißt es. Damit konnte der Genoverband Hanker mit Glanz und Gloria sowie der goldenen Ehrennadel verabschieden.

Mit dem im Verbund hoch angesehenen und erfahrenen Ochs als neuem Verbandsratschef dürfte die Suche nach einem Rega-Nachfolger nun endlich wieder Fahrt aufnehmen. Dabei ist es durchaus möglich, dass Ochs die Entscheidung über die Kür des künftigen Verbandschefs dem neuen Verbandsrat überlässt, den er wohl auch nach der Neuwahl im Juni weiter führen wird.