Landesbanken

Helaba – Groß will mit den Großen mitspielen

Die Helaba hat erneut einen Rekordgewinn erzielt. An ihrer Position als drittgrößte Landesbank ändert das aber nichts. Dennoch fühlt sich Helaba-Chef Groß mit der LBBW auf Augenhöhe.

Frank Mahlmeister,
Helaba Tower in Frankfurt am Main
Helaba Tower in Frankfurt am Main © Comofoto Scaled

Fest zementiert scheint der dritte Platz der Helaba in der Hackordnung im Landesbanken-Sektor. Schier uneinholbar rangieren die Platzhirsche LBBW (356,4 Mrd. Euro Bilanzsumme, 1,23 Mrd. Euro Gewinn vor Steuern) und BayernLB (267,7 Mrd. Euro Bilanz, 1,58 Mrd. Euro Gewinn) vor der Helaba mit einer Bilanzsumme von 200,6 Mrd. Euro. Mittelfristig will zwar auch Helaba-Chef Thomas Groß in den Club der Gewinn-Milliardäre aufsteigen, doch trotz des dritten Rekordergebnisses in Folge ist der Abstand mit 767 Mio. Euro vor Steuern (+6,3%) noch immer deutlich.

Dennoch fühlt sich Groß zumindest mit der LBBW bereits auf Augenhöhe. Denn bei der Eigenkapitalrendite haben sich die Frankfurter im vergangenen Jahr mit 7,3% bereits auf Sichtweite an die LBBW (7,8%) herangepirscht, während die BayernLB mit ihrem Rennpferd DKB auch hier in einer anderen Liga (12,8%) spielt. Die zweistellige Rendite der Münchener ist überaus bemerkenswert, denn die BayernLB verfügt mit einer Kernkapitalquote von 18,6% auch über die stärkste Eigenkapitalausstattung (LBBW: 14,4%; Helaba: 14,2%).

Ob die Helaba im laufenden Jahr bei der Rendite noch näher an die Stuttgarter heranrücken kann, ist allerdings fraglich. Für 2025 erwartet Groß einen Vorsteuergewinn „nur leicht“ unter Vorjahr, während LBBW-Chef Rainer Neske und sein bayerischer Amtskollege Stephan Winkelmeier erneut einen Milliarden-Gewinn in Aussicht stellen, was allerdings einen Rückgang nicht ausschließt.

Den erneuten Rekordgewinn verdankt die Helaba vor allem einer um 21,8% geringeren Risikovorsorge insbesondere im Immobiliengeschäft und einem um 7,9% gestiegenen Provisionsüberschuss. Beim Zinsüberschuss musste die Helaba hingegen einen Rückgang um 2,4% hinnehmen. Deutlich gestiegen sind trotz des Wegfalls der EU-Bankenabgabe auch die Kosten um 5,1%. Groß rechtfertigt den Anstieg mit Investitionen in die IT-Infrastruktur sowie in den Personalaufbau (brutto 300 Mitarbeiter), um den Demografie-Effekt abzumildern.

Auch für 2025 erwartet Groß einen spürbaren Kostenanstieg. Mit Blick auf die Sparten haben die im Vorjahr gebeutelten Immobilien die Rückkehr in die Gewinnzone (93 Mio. Euro) geschafft. Für einen herben Dämpfer sorgten im Firmenkundengeschäft wenige, aber signifikante Kreditausfälle, während das Privatkundengeschäft zum wichtigsten Gewinnbringer aufstieg.

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