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ING – Welche Impulse kann Stoy der Deutschland-Tochter geben?

Mit großer Aufmerksamkeit dürfte Lars Stoy das aktuelle Zahlenwerk der ING Deutschland für das dritte Quartal aufgesaugt haben. Stoy übernimmt bekanntlich zum Jahreswechsel den Vorstandsvorsitz der ING Deutschland von Nick Jue. Sonderlich überrascht haben dürfte den ehemaligen Chef des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank der Rückgang des Vorsteuergewinns um mehr als 18,4% auf 475 Mio. Euro allerdings nicht.

Frank Mahlmeister,
ING Hauptquartier "Cedar" in Amsterdam Zuidoost, Niederlande
ING Hauptquartier "Cedar" in Amsterdam Zuidoost, Niederlande © Ceescamel

Deutschlands größte Online-Bank zählte zu den großen Gewinnern der gestiegenen Zinsen und leidet nun entsprechend unter der Zinswende. Der Zinsüberschuss sank um 6% auf 822 Mio. Euro. Zudem kämpft auch die ING mit gestiegenen Kosten (+9,2%) und einer höheren Risikovorsorge (+32,5%).

Doch es gibt auch positive Entwicklungen, an die Stoy strategisch anknüpfen könnte. Die Firmenkunden-Sparte (Wholesale Banking) steigerte den Gewinn vor Steuern um 11,1% auf 100 Mio. Euro und fing damit zumindest einen Teil des Ergebnisrückgangs im dominierenden Privatkundengeschäft (-23,6% auf 375 Mio. Euro) auf.

Fortschritte verzeichnete die ING auch in ihrem Bemühen, den Provisionsüberschuss (+18,3% auf 123 Mio. Euro) zu verbessern und sich damit unabhängiger vom Zinsgeschäft zu machen. Profitiert hat die ING von der Wende im Baufi-Geschäft. Der zuvor stagnierende Bestand an Baukrediten stieg im Vergleich zum Vorquartal um 2,6% auf 93,2 Mrd. Euro.

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