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Metzler – Wiesheu wittert Aufbruchstimmung in Deutschland

Ein deutlich gestiegenes Interesse internationaler Investoren an deutschen Unternehmen beobachtet Metzler-Chef Gerhard Wiesheu. Davon will auch die Traditionsbank profitieren.

Frank Mahlmeister,
Etage im Bankhaus Metzler
Etage im Bankhaus Metzler © Metzler

Als Vorstandssprecher von Metzler hat Gerhard Wiesheu ein feines Gespür für die Stimmung an den Kapitalmärkten und bei den Unternehmen. Seit der Ankündigung des 500 Mrd. Euro schweren Infrastrukturpakets der neuen Bundesregierung sei das Interesse internationaler Investoren an deutschen Unternehmen deutlich gestiegen, berichtet Wiesheu bei der Präsentation des Metzler-Zahlenwerks für das vergangene Jahr. Mit Blick auf Deutschland sehe er eine „aufkeimende Aufbruchstimmung“. Kapitalmarkt-Vorstand Mario Mattera sprach sogar von einem „Draghi-Moment“ in Anspielung auf die legendäre Londoner „Whatever it takes“-Rede des damaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi 2012 auf dem Höhepunkt der Euro-Krise.

Die neue Zuversicht mache sich schon jetzt bei Metzler bemerkbar, so Wiesheu. Das Traditionsbankhaus profitiere „deutlich“ von der regen Handelsaktivität und einem gestiegenen Beratungsbedarf. Entsprechend positiv ist denn auch Wiesheus Ausblick. Sämtliche Geschäftsfelder seien „sehr erfreulich“ in das Jahr 2025 gestartet.

Zufrieden ist Wiesheu auch mit dem vergangenen Geschäftsjahr, in dem Metzler die Erträge um insgesamt mehr als 10% auf 229 Mio. Euro steigern konnte. Während der Provisionsüberschuss, getragen von guten Geschäften im Asset Management und Private Banking, mit einem Plus von 6,7% auf 192 Mio. Euro im Rahmen der eigenen Erwartungen blieb, lag das um 37,5% auf 33 Mio. Euro gestiegene Zinsergebnis deutlich über den internen Zielvorgaben. Dabei profitierte Metzler von höher rentierlichen Anleihen, die im Zuge des Zinsanstiegs nach der Niedrigzinsphase erworben wurden. Das Kreditgeschäft spielt bei Metzler hingegen kaum eine Rolle.

Kräftig gestiegen sind indes auch die Kosten um 6,6% auf 200 Mio. Euro. Wiesheu führt dies auf gezielte Neueinstellungen, höhere Gehälter und Boni sowie Investitionen in die IT-Infrastruktur zurück. Erstmals seit vielen Jahren weist Metzler mit 12,3 Mio. Euro einen deutlich höheren Jahresüberschuss aus als die sonst üblichen 2,3 Mio. Euro, die traditionell an die Familiengesellschafter ausgeschüttet werden. An der Ausschüttungspolitik ändere dies jedoch nichts, da 10 Mio. Euro in die Gewinnrücklagen wandern, so CFO Marco Schulmerich.

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