Recruiting – So aggressiv buhlt die Commerzbank um neue Mitarbeiter
Um für personellen Nachwuchs zu sorgen, müssen Kreditinstitute, ob klein oder groß, inzwischen immer kreativer werden. So nutzten die „Employer Branding“-Spezialisten der Commerzbank den gestrigen JPMorgan-Firmenlauf in Frankfurt nicht nur fürs eigene Teambuilding, sondern auch ganz pragmatisch, um Bewerber anzulocken.
Mit bedruckten Pappschildern mit Aufschriften wie „Na, Fehlstart? Bei uns neu starten“ oder „Running away from your job? We have a new one“ stellten sie sich an den Straßenrand. Der QR-Code für eine fixe Bewerbung war auf dem Schild nicht zu übersehen. Zudem zierte der Slogan „Zeit, sich zu bewerben. Bei uns.“ die T-Shirts der Mitarbeiter. Insgesamt kommt der Ruf nach neuen Kollegen fast schon aggressiv rüber und wir fragen uns, wie groß die Personalnot bei dem Haus wirklich ist.
Auch die Sparkasse Hannover sucht laufend nach Mitarbeitern und setzt dafür immer stärker auf Quereinsteiger. Ein spezifisches Weiterbildungsbudget gibt es für diese Gruppe zwar nicht, die Sparkasse investiert aber im Schnitt ca. 800.000 Euro pro Jahr in die Weiterbildung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter, erfahren wir auf Anfrage. Für die Quereinsteiger seien spezifische Einarbeitungs- und Qualifizierungsprogramme entwickelt worden, die dafür erforderlichen Mittel entstammten dem zentralen Bildungsbudget.
Als Beispiel nennt die Sparkasse etwa einen gelernten Groß- und Außenhandelskaufmann, der zunächst noch in einem anderen Unternehmen im Versicherungsumfeld tätig war, um dann den Sprung in die Bankenlandschaft zu schaffen. Zudem gibt es den Fall einer diplomierten Sozialwissenschaftlerin, die „mit umfangreichen Vorerfahrungen im telefonischen Kundendialog“ zur Bank gekommen sei. „Seit 2020 hat sie sich in einer familiären Auszeit befunden und bei uns den Wiedereinstieg gefunden“, berichtet uns die Sparkasse. Insgesamt seien seit 2020 etwa 50 Quereinsteiger gestartet. ck