Immobiliengeschäft

Sparda Bank Hamburg wächst im Immobiliengeschäft kräftig

Hohe Preise und eine ungestillte Nachfrage prägen den Hamburger Immobilienmarkt. Der Sparda-Bank Hamburg will sich am Markt nicht nur als Finanzierer, sondern auch als Entwickler behaupten.

Maximilian Volz,
Neubauprojekt „Waterkant“ der Sparda-Hamburg.
Neubauprojekt „Waterkant“ der Sparda-Hamburg.

Die hohen Immobilienpreise in Hamburg sind für die Sparda-Bank Hamburg Fluch und Segen. Einerseits sichern sie der Bank ein hohes Wohnkreditneugeschäft: Bis Ende Oktober lag es bei 456 Mio. Euro – ein Plus von 31% gegenüber dem Vorjahr. Andererseits verhindern die steigenden Preise, dass viele Menschen sich den Erwerb einer Immobilie leisten können. Eigentumswohnungen in Hamburg kosten im Mittel 5.556 Euro je Quadratmeter, in einigen Stadtteilen sogar mehr als 8.000 Euro, zeigt die Sparda-Wohnstudie „Wohnen in Deutschland 2025“ für Norddeutschland, die PLATOW vorab einsehen konnte.

Um auf die hohen Kaufpreise zu reagieren, engagiert sich die Sparda-Bank Hamburg nicht nur als Finanzierer, sondern auch als aktiver Entwickler – wie auch die Sparda Nürnberg. Gemeinsam mit ihrer Tochter Sparda Immobilien realisiert die Bank Neubauprojekte auch im Umland Hamburgs, denn dort lassen sich im Schnitt rund 41% gegenüber den Stadtpreisen sparen.

Wohnungen an der Elbe

Ein Beispiel für diese aktive Marktgestaltung ist das Projekt „Waterkant“ in Geesthacht nahe Hamburg. Direkt an der Elbe entstanden 80 courtagefreie Eigentumswohnungen mit 65 bis 100 Quadratmetern, die aktuell verkauft werden. „Wir gestalten mit unseren Neubauprojekten den regionalen Wohnungsmarkt aktiv mit“, sagt Bankchef Stephan Liesegang.

Dennoch gehört das Preisniveau in Hamburg zu den höchsten in Deutschland, weswegen Liesegang eine Vereinfachung der staatlichen Förderregularien fordert, um mehr Menschen Zugang zum eigenen Wohnraum zu ermöglichen. Zugleich betont er die Verantwortung der Branche: „Beim Thema bezahlbarer Wohnraum sind alle Marktteilnehmer gefragt, auch die Finanzbranche.“

Hohe Nachfrage, wenig Angebot

Trotz der Probleme bleibt der Bedarf an Wohnraum in und um Hamburg groß. Laut Studie müssten jährlich rund 8.500 neue Wohnungen entstehen, um die Nachfrage zu decken. Vor diesem Hintergrund erwartet die Sparda-Bank weiteres Wachstum im Baufinanzierungsgeschäft, während sie zugleich von ihrer frühzeitigen IT-Modernisierung profitiert: 2020 wechselte sie als eine der ersten Sparda-Banken zum genossenschaftlichen IT-Dienstleister Atruvia, wodurch sämtliche Angebote nun digital verfügbar sind und die Kundenbetreuung erleichtert wird.

Auch insgesamt war 2025 ein erfolgreiches Jahr, wie ein Sprecher der Bank sagt: In mehreren zentralen Geschäftsfeldern verzeichne die Bank Zuwächse gegenüber dem Vorjahr und blicke zuversichtlich auf 2026.

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