Sparkassen holen bei der Rendite kräftig auf
Bei den Sparkassen und Genos machte sich die Zinswende mit Verspätung positiv bemerkbar. 2022, als die EZB begann, die Zinsen zu senken, mussten sie hohe Abschreibungen auf ihre Bestände an niedrigverzinsten Wertpapieren vornehmen. Die Kurse langlaufender Bundesanleihen fielen wegen steigender Zinsen deutlich. Zunächst drückten die Abschreibungen dafür die Gewinne, weil sie die zusätzlichen Erträge überwogen, die es durch höhere Zinsmargen im Neugeschäft gab. Seit 2023 wirkt sich die Zinswende stärker positiv aus.
Bei den Großbanken gab es bereits 2022 nach jahrelanger Schwäche eine Trendwende bei der Eigenkapitalrendite. Deutsche Bank, Commerzbank und HVB reduzierten ihren Verwaltungsaufwand gegen den Branchentrend deutlich. Sie strichen Filialen und zogen sich aus unprofitablen Geschäftsfeldern zurück. Auch 2023 reduzierten die Großbanken ihren Verwaltungsaufwand (-0,6%), dagegen verzeichneten Sparkassen (+6,9%) und Geno-Banken (6%) hohe Steigerungen.
Dass beide Institutsgruppen dennoch ihre EK-Rendite verbessern konnten, lag am Zinsüberschuss. Die Zinsmarge, der Saldo aus Zinsaufwendungen- und Erträgen, lag bei den Sparkassen bei 1,9 (2022:1,5)%, bei den Genos bei 1,8 (1,5)% und bei den Großbanken bei 0,7 (0,7)%. Für 2024 erwartet die Bundesbank ein schwierigeres Umfeld. Sie geht davon aus, dass der Wettbewerb um Kundeneinlagen zu geringeren Zinsmargen führt. Zudem senkt die EZB die Leitzinsen. Hinzu kommt, dass wegen schwacher Wirtschaft höhere Kreditausfälle drohen. jam