SPARKASSEN

Sparkassen setzen auf neues digitales Angebot für Kinder

Kinder finden die Sparkassen-App zu komplex, Eltern fürchten Kontrollverlust. Mit einer neuen Version reagieren die Sparkassen. Was geplant ist und wie der Zeitplan aussieht.

Jan Mallien,
Nahansicht des Sparkassen Logos
Nahansicht des Sparkassen Logos © AdobeStock

Viele Jugendliche eröffnen ihr erstes Konto bei der Sparkasse – oft auf Empfehlung der Eltern. Doch einige Jahre später wechseln nicht wenige zu Neo-Banken wie N26 oder Revolut. Deren Angebote wirken auf junge Kunden oft einfacher, mobiler und entsprechen eher ihrem Lifestyle.

Eine neue Initiative für die Sparkassen-App soll das ändern. Unter dem Arbeitstitel Fin:Kitz entwickelt die Sparkassen IT-Tochter Finanz Informatik (FI) eine vereinfachte Version der Sparkassen-App – speziell für Kinder. Das soll helfen, sie frühzeitig an das digitale Angebot der Sparkassen heranzuführen. „Kinder finden die App Sparkasse zu kompliziert, weil sie so viele Funktionen bietet,“ erklärt Tobias Bovenschulte, Bereichsleiter FI, der sich mit dem Projekt befasst. Zugleich zögerten Eltern, ihre Kinder direkt ins Online-Banking zu lassen – aus Sorge, dass sie unüberlegt Geld ausgeben. „Genau hier setzt Fin:Kitz an, um Kindern einen sicheren und transparenten Einstieg in die digitale Finanzwelt zu ermöglichen“, so der Experte. Laden sich junge Leute die Sparkassen-App herunter, bekommen sie automatisch das Angebot ausgespielt.

Es geht um eine speziell auf Kinder zugeschnittene Variante der Sparkassen-App: weniger Funktionen, klare Strukturen und eine individualisierbare Farbgestaltung, auf die junge Leute besonders großen Wert legen. Kinder sollen auf einen Blick sehen, wie viel Geld sie zur Verfügung haben – Eltern über ein Cockpit die Umsätze ihrer Kinder einsehen und das Taschengeld steuern können. Ziel ist es laut Bovenschulte außerdem, Kindern das Bezahlen mit dem Handy einfach und verständlich zu ermöglichen.

In ersten Nutzer-Tests, bei denen die Eltern dabeisaßen, zeigte sich, wie intuitiv Kinder mit der App umgehen. „Eine Überweisung gucken sie sich nur einmal an, und danach fliegen die da schneller durch, als wir zugucken können,“ berichtet Bovenschulte. Zum Start wird Fin:Kitz grundlegende Funktionen bieten: Kontostand anzeigen, Geld senden oder anfordern. In späteren Ausbaustufen sollen Spartöpfe hinzukommen, wo Jugendliche für besondere Wünsche wie ein Skateboard oder eine neue Spielkonsole sparen können. Auch digitale Ziele wie Belohnungen fürs Rasenmähen oder spielerische Elemente sind vorgesehen. „Diese erweiterten Funktionen sind bereits in Planung, werden aber erst nach dem Marktstart und ersten Nutzererfahrungen eingeführt.“ Die Praxiserprobung mit einzelnen Sparkassen ist für Anfang 2026 geplant, ab dem dritten Quartal soll die Themenwelt schrittweise flächendeckend eingeführt werden. Für die Sparkassen hat das Projekt große Bedeutung. Schließlich geht es darum, den Neobanken Paroli zu bieten und die junge Generation frühzeitig zu binden.

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