Sparkassen sind 2024 erstaunlich glimpflich davongekommen

Fallende Zinsen, Konjunkturflaute und steigende Insolvenzzahlen. Nach dem Spitzenjahrgang 2023 blickten die Sparkassen vor einem Jahr ziemlich skeptisch auf 2024. Sinkende Zinsüberschüsse und entsprechend geringere Betriebsergebnisse waren fest eingeplant. Jetzt haben die beiden großen Sparkassenverbände aus Baden-Würtemberg und Westfalen ihre Zahlen für das vergangene Jahr präsentiert, die auch die Entwicklung in den restlichen Regionen widerspiegeln dürften.
Demnach ist zwar das Betriebsergebnis vor Bewertung in beiden Regionen gesunken, allerdings deutlich geringer als befürchtet. Die baden-württembergischen Sparkassen verzeichneten einen minimalen Rückgang auf 2,6 Mrd. Euro nach 2,61 Mrd. Euro im Vorjahr. Bei den westfälischen Sparkassen ging das Betriebsergebnis ebenfalls nur leicht um 0,8% auf 1,92 Mrd. Euro zurück. Das lag vor allem daran, dass die Sparkassen ihre Zinsüberschüsse überraschend stabil halten konnten. In Baden-Württemberg verbesserte sich der Zinsüberschuss, bedingt durch allmählich auslaufende Erträge aus Zinsabsicherungsgeschäften, sogar leicht um 0,1% auf 4,33 Mrd. Euro. Auch in Westfalen konnten die Sparkassen den Zinsüberschuss um 0,4% steigern. Die Risikovorsorge lag in beiden Regionen geringfügig unter Vorjahr.
Das dürfte sich 2025 allerdings ändern. So erwartet Westfalens Sparkassen-Präsidentin Liane Buchholz, dass in diesem oder nächsten Jahr die Insolvenzen deutlicher auf die Risikovorsorge durchschlagen werden. Ähnlich sieht das auch ihr baden-württembergischer Amtskollege Matthias Neth. Einig sind sich die beiden Verbandschefs auch, dass 2025 kein Selbstläufer wird.