Tarifrunde – Am Montag soll der Floh springen

Montag (17.3.) findet in Köln die dritte Verhandlungsrunde der Tarifgespräche für die 135.000 Beschäftigten der Volks- und Raiffeisenbanken statt. Anders als bei den privaten und den öffentlichen Banken, die bereits im vergangenen Jahr jeweils in der dritten Verhandlungsrunde zum Abschluss kamen, werden die Tarifgespräche im Genossenschaftssektor nicht von lautstarken Warnstreiks begleitet. Bei den Genossenschaftsbanken ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad traditionell eher gering und die streikfreudige Dienstleistungsgewerkschaft Verdi spielt hier keine Rolle.
Obwohl das vom Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR) im Februar vorgelegte Angebot (10% mehr Gehalt in drei Schritten bei einer Laufzeit von 32 Monaten) noch weit von der Forderung des Deutschen Bankangestellten-Verbands (DBV), der 13,45% mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten fordert, entfernt ist, scheinen die Zeichen auf Einigung zu stehen. Sollte dies am Montag noch nicht gelingen, ist für Dienstag (18.3.) vorsorglich ein weiterer Verhandlungstermin reserviert.
Denn auch die Arbeitgeber wissen, dass sie eine attraktive Vergütung bieten müssen, um im Wettbewerb mit den privaten Banken um qualifizierte Mitarbeiter nicht ins Hintertreffen zu geraten. Der AVR, so ist zu hören, strebt denn auch einen Abschluss an, der sich an dem für die privaten Banken (10,5% mehr Gehalt in drei Schritten bei einer Laufzeit von 28 Monaten) orientiert. Als Stellschrauben für einen Kompromiss würden sich demnach eine Aufstockung des ersten Erhöhungsschritts sowie eine leichte Verkürzung der Laufzeit anbieten. Bislang bietet der AVR im ersten Schritt eine Gehaltsanhebung um 4,5% an. Im privaten Bankgewerbe wurde für den Anfang ein Plus von 5,5% vereinbart.