Wero-Händler – Warum die Online-Dickfische noch fehlen
EPI hat eine erste Händlerliste für den E-Commerce-Start von Wero publiziert. Doch ausgerechnet die wichtigsten deutschen Online-Händler fehlen darauf. Das sind die Gründe.

Bis kurz vor Beginn der PK in Frankfurt liefen die letzten Abstimmungsschleifen für die finale Händlerliste, die EPI-Chefin Martina Weimert zum offiziellen E-Commerce-Start von Wero präsentierte. Die ersten zehn Online-Shops seien bereits live, verkündete Weimert. Darunter auch der Ticket-Anbieter Eventim, der seinen Wero-Start bereits vorab ankündigte. Bis Jahresende sollen 150 große Händler an Wero angeschlossen sein. Im nächsten Jahr sollen weitere 50 namhafte Online-Shops folgen.
Beim Blick auf die publizierte Händlerliste fällt indes auf, dass die ganz großen Namen im deutschen Onlinehandel wie die Otto Group, die aber immerhin mit ihrer Tochter Baur vertreten ist, Zalando oder MediaMarkt-Saturn fehlen. Nicht zu den Wero-Pionieren zählt auch die Deutsche Bahn, die beim gescheiterten Bezahldienst Paydirekt noch vorne dabei war. Offensichtlich will EPI gerade bei den prominenten Online-Händlern, deren Anbindung komplexer ist, besonders auf Nummer sicher gehen, um bloß keinen Pannenstart mit entsprechenden Negativ-Schlagzeilen zu riskieren.
Wero bei 1,56 Mio. Sparkassen-Kunden aktiviert
Dem Frühstarter Eventim zeitnah folgen werden Decathlon, Lidl (Schwarz Gruppe), Rossmann, Cineplex, Zooplus, Dott, Hornbach, Air Europa, Veepee und der Feinkosthändler Käfer. Der Fotobuch-Anbieter Cewe, der gerade voll im wichtigen Weihnachtsgeschäft steckt, wird erst im kommenden Jahr Wero einführen. Bislang steht die E-Commerce-Funktion von Wero allerdings nur den Kunden der Sparkassen und Genossenschaftsbanken zur Verfügung. Von den insgesamt 3 Mio. Bankkunden in Deutschland, die für Wero freigeschaltet sind, entfallen allein 1,56 Mio. auf die Sparkassen.
Bis Jahresende sollen auch die Privatkunden der Deutschen Bank sowie der Postbank und der Norisbank mit der Wero-App im Internet bezahlen können. Anschließend sollen dann auch die ING Deutschland und die Neobank Revolut folgen. Weitere Banken und Fintechs sollen zu einem späteren Zeitpunkt dazukommen.