SPARKASSEN

Wie die Sparkassen ihre Immobilienberatung digital umbauen

Die Sparkassen basteln an einem digitalen Ökosystem rund um das Wohneigentum. Was geplant ist und wer die Vorreiter sind.

Jan Mallien,
Eine Filiale der Sparkasse bei Nacht
Eine Filiale der Sparkasse bei Nacht © AdobeStock

Noch ist der neue digitale Immobilienservice nicht flächendeckend verfügbar – aber erste Institute wie die Sparkasse Rottal-Inn haben ihn bereits vollständig eingeführt. Die Themenwelt Immobilie in der Sparkassen-App sowie das Cockpit Immobilie in der Internetfiliale sollen die digitale Betreuung rund ums Wohneigentum grundlegend verändern. Für die Sparkassen hat das Thema große strategische Bedeutung: Immobilien zählen für viele Kunden zur größten Investition ihres Lebens. Finanzierung und Betreuung durch die Bank erstrecken sich oft über drei Jahrzehnte oder mehr – und verlaufen zunehmend digital.

„Wir schaffen ein Ökosystem rund um die Immobilie,“ sagt Dennis Schmidt, Abteilungsleiter Immobilienmanagement bei der Sparkassen IT-Tochter Finanz Informatik. Der Plan: eine digitale Rundum-Lösung. „Die typische Reise beginnt mit der Suche eines passenden Objektes, geht weiter über die Finanzierung und endet oft nach mehreren Modernisierungen und Anschlussfinanzierungen mit der Veräußerung des Objektes“, so Schmidt.

In der App können Kunden in der Themenwelt Immobilienangebote aus ganz Deutschland durchsuchen – laut DSGV sind es mehr als 100.000 Objekte. Die Angebote stammen von Sparkassen und Kooperationspartnern wie Immobilie1. Wer bereits eine Immobilie besitzt, kann den aktuellen Marktwert abrufen. Die Marktpreisindikation wird regelmäßig aktualisiert und basiert auf einem Modell der DSV-Gruppe, in das Objekt und Standortdaten einfließen.

Die App erlaubt es zudem, Daten zur eigenen Immobilie selbst zu pflegen – etwa zur Ausstattung. Außerdem können Kunden Finanzierungsanfragen stellen und den Bearbeitungsstatus in Echtzeit verfolgen. „In Zukunft wollen wir das Angebot schrittweise erweitern, um noch mehr Mehrwert anzubieten“, fügt Schmidt hinzu. So sei geplant, KI-basierte Ansätze auszubauen.

Das Cockpit Immobilie in der Internetfiliale bietet zusätzliche Funktionen – etwa für komplexe Projektvorhaben. Diese leiten Nutzer phasenbasiert durch Kauf oder Modernisierung. Der Rollout erfolgt gestaffelt. Institute wie die KSK Köln und die Sparkasse Rotenburg-Osterholz stehen kurz vor der Einführung, die Fraspa, die Sparkasse Aachen, die Sparkasse Kaiserslautern sowie die Sparkasse Köln-Bonn sind ebenfalls sehr weit. Die Einführung folgt einem mehrstufigen Prozess: Administration, interner Test, Nutzung. Seit dem zweiten Quartal läuft der Serien-Rollout, der die Inhalte schrittweise allen Instituten zur Verfügung stellt. Ob das digitale Ökosystem hält, was es verspricht, wird sich zeigen, wenn es flächendeckend verfügbar ist – und von den Kunden angenommen wird.

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