Ein überzeugendes Comeback sieht anders aus
Filialschließungen stehen bei vielen Banken auf der Tagesordnung. Ende 2023 kündigte etwa die Postbank an, die Zahl ihrer Geschäftsstellen bis 2026 fast zu halbieren. Zuletzt hat dieser Trend etwas nachgelassen, wie Recherchen der Bundesbank dokumentieren.
Demnach sank die Zahl 2023 zwar erstmals auf unter 20.000. Prozentual fiel der Rückgang mit minus 4,6% auf 19.501 Filialen aber geringer aus als zuvor. Einige Experten hatten bereits von einem Comeback der Filialen gesprochen. Commerzbank-Chef Manfred Knof räumte ein, sein Institut habe gedacht, dass nach Corona mehr Kunden ihre Bankgeschäfte dauerhaft digital abwickeln. „Stattdessen gab es ein kleines Revival der Filiale,“ sagte er dem „Handelsblatt“. In Zahlen zeigt sich das bisher aber kaum.
Die Commerzbank hat ihr Filialnetz besonders stark ausgedünnt. 2010 hatte sie noch über 1.400 Filialen – heute sind es nach eigenen Angaben 400. Das entspricht ungefähr der Zahl bei der Deutschen Bank, wenn man die zuletzt 550 Filialen der Postbank außen vor lässt. Die Bundesbank weist keine Zahlen für einzelne Institute aus. Ihr zufolge ging die Zahl der Filialen der Großbanken von 3.719 auf 3.471 zurück, ein Minus von 6,7 %.
Wegen unterschiedlicher Definitionen, was als Filiale zählt, kommen Banken und Bundesbank zu unterschiedlichen Ergebnissen. Interessant ist vor allem die prozentuale Veränderung. Der Rückgang fiel bei den Sparkassen mit einem Minus von 4,9% auf 6.965 Filialen und bei den Volks- und Raiffeisenbanken mit einem Minus von 4,4% auf 6.588 deutlich geringer aus. jam