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Europas Banken verbessern ihre Effizienz

Wenn Analysten die Effizienz von Banken untersuchen, schauen sie bevorzugt auf eine Kennzahl: das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, die Cost-Income-Ratio (CIR). Seit Ende 2019 hat sich diese in der EU deutlich verbessert, von 64 auf 53%. Banken mussten in Q2 2024 im Schnitt 53 Cent ausgeben, um einen Euro zu verdienen.

Flaggen der EU vor dem Europäischen Parlament in Brüssel
Flaggen der EU vor dem Europäischen Parlament in Brüssel © AdobeStock

Ende 2019 waren es noch 64 Cent. Grund für den Fortschritt sind nicht nur der Abbau von Filialen und andere Kosteneinsparungen, sondern vor allem ansteigende Erträgen durch die Zinswende.

Ab 2022 erhöhte die EZB die Zinsen massiv. Viele Banken hoben die Zinsen für Kredite schnell an, gaben diese aber nur langsam an die Sparer weiter. Dies steigerte ihre Gewinne und verbesserte somit die CIR. Laut einer Studie der Beratung Bearing Point stiegen im Jahr 2023 die Erträge der Banken um 9,3%, während die Kosten nur um 0,3% zunahmen. Steigende Personalkosten wurden durch Einsparungen bei Sachkosten und sonstigen operativen Kosten weitgehend ausgeglichen.

Besonders stark von höheren Zinsmargen profitierten Banken aus Ländern mit einer kurzen Zinsbindung wie Spanien, Portugal und Italien, da sie die Kreditzinsen besonders schnell anheben konnten. Französischen Instituten fällt dies schwerer, weil dort die Zinsbindung länger ist.

Frankreich und die Schweiz, wo die Notenbank die Zinsen nur wenig erhöht hat, verzeichneten 2023 als einzige Länder in Europa sinkende Zinsmargen. Die Ratingagentur Scope erwartet in einer aktuellen Analyse, dass die Zinsmargen französischer Banken länger niedrig bleiben. Zudem ist das Filialnetz in Frankreich vergleichsweise dicht. In Deutschland sind vor allem bei Immobilienkrediten längere Zinsbindungen üblich. Zudem gilt der Standort wegen der großen Zahl an Banken als overbanked. Das könnte sich etwas ändern, wenn die italienische Unicredit die Commerzbank übernimmt und mit ihrer Deutschland-Tochter HVB fusioniert. jam

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