Geldpolitik

EZB trifft Vorauswahl für Motive der neuen Euro-Scheine

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05. Dezember 2023

In der Welt der Notenbanken spielen Vögel schon immer eine große Rolle. Falken stehen für eine straffe Geldpolitik und Tauben für eine weiche. Fachleute verbringen viel Zeit damit, EZB-Chefin Christine Lagarde, Bundesbank-Chef Joachim Nagel und andere Vertreter diesen Kategorien zuzuordnen.

Künftig könnten Tauben, Falken und andere Artgenossen auch die neuen Euro-Scheine zieren. Das hat der EZB-Rat am Mittwoch beschlossen. Er wählte „Flüsse und Vögel“ sowie „Europäische Kultur“ als mögliche Motive für die neuen Euro-Scheine aus. Zuvor gab es zwei Umfragen, wo die Europäer ihre bevorzugten Schwerpunkte auswählen konnten. Laut Lagarde sollen die neuen Geldscheine vor allem „alle Menschen in Europa ungeachtet von Alter oder Herkunft stärker ansprechen.“ Aus ihrer Sicht passen die ausgewählten Themen gut dazu, da sie „beide eine Verbindung zwischen Europa und den hier lebenden Menschen herstellen.“ Bislang sind auf den Scheinen fiktive Bauwerke zu sehen, die verschiedene Epochen der europäischen Geschichte symbolisieren.

Die neuen Scheine sollen haltbarer und sicherer gegen Fälschungen sein. Ihre Entwicklung gilt auch als Signal dafür, dass das Bargeld erhalten bleibt, auch wenn die EZB den digitalen Euro vorantreibt. Bis die Europäer mit den neuen Scheinen zahlen können, wird aber noch viel Zeit vergehen. Zunächst soll eine Beratergruppe bis Ende 2024 Motive für die ausgewählten Themen vorschlagen. Danach ist ein Gestaltungswettbewerb geplant. Auch hier werden die Europäer nach ihrer Meinung gefragt. Schließlich entscheidet der EZB-Rat voraussichtlich 2026 über das endgültige Aussehen. Die neuen Scheine könnten ungefähr 2029 ausgegeben werden.

Ob tatsächlich Tauben und Falken zu den Motiven zählen, klärt sich also erst später. Christine Lagarde zumindest machte schon zu Beginn ihrer Amtszeit deutlich, dass sie eine andere Vogelart bevorzugt. Sie verwahrte sich dagegen, als Taube oder Falke eingestuft zu werden. Stattdessen erklärte die Französin, dass sie lieber eine Eule wäre. „Ich mag Eulen. Sie sind sehr weise Tiere.“ jam

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