Zinspolitik

Fed streitet über Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung

Schneller und aggressiver als bislang erwartet könnte die US-Notenbank Fed die Zinswende einläuten. Im September stieg die Inflation überraschend stark um 5,4%. Bereits auf der Zinssitzung im September wurden Stimmen laut, die davor warnten, dass sich der Preisauftrieb als hartnäckiger erweisen könnte als bislang erwartet, wie aus dem nun publizierten Sitzungsprotokoll hervorgeht.

14. Oktober 2021
Ein US-Dollar
© CC0

Uneinig waren sich die FOMC-Mitglieder im September allerdings noch über den Starttermin für eine Erhöhung der Leitzinsen. Demnach betonten verschiedene Notenbanker, dass angesichts der wirtschaftlichen Bedingungen die Zinsen noch einige Jahre auf dem aktuellen Niveau (0 bis 0,25%) verharren müssten. Einige Sitzungsteilnehmer plädierten hingegen dafür, die Leitzinsen schon Ende 2022 zu erhöhen. Diese Debatte dürfte auf der nächsten Zinssitzung am 3.11. an Fahrt gewinnen. War der Fokus der Fed bislang auf den Arbeitsmarkt gerichtet, scheint sich der Blickwinkel nun zunehmend in Richtung Inflation zu verschieben.

Weitgehend einig sind die FOMC-Mitglieder um Fed-Präsident Jerome Powell über den Fahrplan zur Drosselung der Anleihekäufe, der aller Voraussicht nach auf der November-Sitzung beschlossen werden soll. Demnach könnte das sogenannte Tapering entweder Mitte November oder Mitte Dezember starten und um die Jahresmitte 2022 abgeschlossen sein. Aktuell kauft die Fed jeden Monat Staatsanleihen im Volumen von 80 Mrd. US-Dollar und Hypothekenpapiere im Wert von 40 Mrd. Dollar. Wie aus dem Fed-Protokoll hervorgeht, sollen diese Käufe schrittweise um monatlich 15 Mrd. Dollar reduziert werden. Dabei soll der Erwerb von Staatsanleihen jeden Monat um 10 Mrd. Dollar zurückgeführt werden und der Ankauf von Hypothekenanleihen um 5 Mrd. Dollar.

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