Wackelt die Dollar-Herrschaft unter Donald Trump?
Die Märkte und der US-Dollar haben positiv auf die erneute Präsidentschaft von Donald Trump reagiert. Wie lange die Feierlaune anhält, ist offen. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump bereits anderen Ländern vor Augen geführt, wie verletzlich sie durch die Abhängigkeit von der US-Währung sind.
Zum Beispiel kündigte Trump das Atomabkommen mit dem Iran. Obwohl die EU daran festhalten wollte, konnten sich europäische Unternehmen den US-Sanktionen wegen der Dollar-Dominanz nicht entziehen. Seitdem hat der Dollar an Bedeutung verloren, wie aktuelle Daten zeigen. Aktuell hat er noch einen Anteil von 58,4% an den weltweiten Währungsreserven – zu Beginn von Trumps erster Amtszeit 2016 lag dieser noch bei 65,1%. Die Position des Euro blieb bei 20% stabil, hat aber auf längere Sicht auch abgenommen. Umstritten bleibt, welche Rolle die Russland-Sanktionen für diesen Rückgang spielen.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine fror der Westen die Währungsreserven Russlands ein. Damit signalisierten die USA und die EU anderen Ländern, dass sie bereit sind, Reserven in Euro und Dollar unter außergewöhnlichen Umständen zu sperren. Das könnte Länder dazu bewegen, sich nach Alternativen umzuschauen. Ein Trend, der schon während Trumps erster Amtszeit eingesetzt hat. Bemerkenswert ist, dass der Dollar in bestimmten Bereichen seine starke Stellung behauptet. Ende 2023 lag der Anteil von Anleihen, die in Dollar begeben wurden, international bei 64,1%, und damit höher als 2016 mit 63,2%.
Dazu trugen auch die hohen US-Schulden bei. Da das globale Finanzsystem sichere Wertpapiere wie US-Staatsanleihen benötigt, gibt es eine hohe Nachfrage nach ihnen. In Europa gibt es hingegen weniger Staatspapiere mit gutem Rating, da sich Länder wie Deutschland weniger verschuldet haben. Zudem ist der Markt für Staatsanleihen im Euro-Raum in nationale Untergruppen zersplittert.
Die hohe US-Verschuldung birgt jedoch Risiken: Ab einer bestimmten Höhe könnten die Schulden das Vertrauen in den US-Dollar untergraben und seine dominante Stellung gefährden.