Anwaltskanzleien setzen Trends am Büromarkt
Knappe New Work-Neubauflächen erzielen Mietsteigerungen, während klassische Büros auch in guten Lagen, nicht nur in B-Lagen oder auch in die Jahre gekommene B-Qualitäten ohne modernen ESG-Anspruch zunehmend Leerstands- und Mietprobleme bekommen. Das belegt die aktuelle Studie „Law Firms – Trends und Anmietungsverhalten 2024“ von Cushman & Wakefield (C&W). Kanzleien setzten Qualitätsmaßstäbe und seien mit 4% Büroumsatzanteil bzw. im langfristigen Durchschnitt etwa 93.000 qm jährlich in den Top 5-Märkten bedeutende Player.
Im Fokus der Kanzleien stehen maßgeschneiderte Neubauten, die sowohl hohe technische als auch nachhaltige Anforderungen erfüllen. Allerdings sei die nachgefragte Bürostruktur eher klassisch mit Einzel- und Doppelbüros. Die würden Vertraulichkeit gewährleisten und die hierarchischen Strukturen der Kanzleien widerspiegeln. Der verschärfte Wettbewerb um Talente verstärke den Druck auf die Kanzleien, exklusive und zentral gelegene Büroflächen zu wählen. So finden 56% aller neuen Kanzlei-Mietabschlüsse in den Central Business Districts der deutschen Top 5-Büromärkte statt und weitere 35% in angrenzenden Innenstadtlagen. Damit entfallen rund 90% der Kanzleiabschlüsse auf zentrale, hochpreisige Standorte.
Beste Lage und Top-Ausstattung lassen sich die Kanzleien etwas kosten. Mit 33,85 Euro pro qm bezahlen die Anwälte im Schnitt rund 37% mehr als der Top 5-Durchschnittsmieter mit 24,67 Euro. München führt mit einer Kanzlei-Durchschnittsmiete von monatlich 35,90 Euro. In der Spitze werden hier auch 52 Euro gezahlt. Düsseldorf erreicht 35,80 Euro im Durchschnitt und 43,50 Euro in der Spitze. Frankfurt kommt auf durchschnittlich 33,70 Euro und in der Spitze auf 48,50 Euro. Berlin folgt mit 31 Euro bzw. 45 Euro und Hamburg mit 27,15 Euro bzw. 34,50 Euro. Die Kombination aus wachsender Nachfrage nach ESG-konformen Flächen und dem anhaltenden Wettbewerb um Talente werde auch in den kommenden Jahren den Büroimmobilienmarkt für Kanzleien prägen, so C&W-Vermietungschef Pierre Nolte.