Umfrage zu Frankfurt

Büro in der Innenstadt ist weniger attraktiv als gedacht

Moderne Immobilien in zentraler Lage sind nur wenigen Menschen für ihre Arbeit wichtig, zeigt eine neue Umfrage. Auch in Randlagen ist ein gutes Arbeitsumfeld demnach möglich.

Werner Rohmert,
Frankfurter Skyline mit der Deutschen Bank und der Commerzbank
© CC0

Die Makler sehen momentan nur Nachfrage nach Topflächen. Ein Abgesang auf Immobilien in Randlagen oder von mäßiger Qualität begleitet diese Sicht. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter 1.000 Menschen aus der Rhein‑Main‑Region relativiert diese These. Auftraggeber der Studie „Arbeitsplatz der Zukunft“ war der Projektentwickler Walker & Walker.

 

 

Mehr als die Hälfte der Befragten (53%) will nicht in Innenstadtbüros (Central Business District, CBD) arbeiten. 38% lehnen die Innenstadt als Arbeitsplatz ausdrücklich ab. Mit den Unentschlossenen zusammen ist für über zwei Drittel der Job wichtiger als die Lage. Erreichbarkeit, Büroqualität und Umfeld können eine Citylage ersetzen.

Kein Vorteil im „War for Talents“

Nur die 25‑ bis 34‑Jährigen sind innenstadtaffin. Ab 35 Jahren sinkt die Bereitschaft, in der Frankfurter Innenstadt zu arbeiten. Führungskräfte stehen der City etwas offener gegenüber. Vermutlich denken sie dabei auch an den Wettbewerb um kluge Köpfe („War for Talents“). Doch aus Sicht der Autoren ist eine hohe Sogwirkung zentraler Büros ein Mythos.

Die Studie bestätigt unsere Einschätzung: Innenstädtische Topflächen, zweckmäßige B‑Lagen und Büros in Wohnraumnähe ergänzen sich. In allen Altersgruppen wäre die Mehrheit bereit, auch in Randlagen oder Nachbarstädten zu arbeiten.

Überraschend für Verfechter des grünen New Work ist: Rund 45% sagen, Nachhaltigkeit beeinflusse ihre Arbeitgeberwahl nicht.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse