Deutlich mehr Baugenehmigungen
Um fast 60% stieg im September die Zahl der Baugenehmigungen. Dahinter verbirgt sich allerdings ein Basiseffekt. Dennoch mehren sich die Zeichen für eine Trendwende.

Die Zahl der Baugenehmigungen legte nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) im September mit 24.400 Wohnungen um fast 60% gegenüber dem Vorjahresmonat (15.300 Wohnungen) zu. Allerdings erklärt sich das vorwiegend durch den Basiseffekt des niedrigsten Monatswertes seit Januar 2012. Dennoch könnte sich der Trend gedreht haben. Inwieweit sich der Trend stabilisiert oder lediglich einen Nachholeffekt in den Schubladen verschwundener Pläne der Vor-Zinswende spiegelt, ist noch offen.

In den ersten drei Quartalen 2025 wurde in Deutschland der Bau von 175.600 Wohnungen genehmigt. Das waren 11,7% mehr als im Vorjahresvergleich. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis September insgesamt 142.600 Wohnungen genehmigt (+14,2%). Dabei stieg die Zahl genehmigter Einfamilienhäuser um 17,4% auf 33.300. Die Genehmigungen für Zweifamilienhäuser gingen hingegen um 2,8% auf 9.500 zurück.
13% mehr Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser
Aus wohnungspolitischer Sicht sind die Mehrfamilienhäuser am interessantesten. Hier genehmigten die Bauaufsichtsbehörden 93.100 Neubauwohnungen. Das war ein Anstieg um 13% bzw. 10.700 Wohnungen. Als Umbaumaßnahme in bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden wurden von Januar bis September 2025 insgesamt 29.900 Wohnungen genehmigt (+3,9%).
ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan sieht insbesondere die Entwicklung bei Mehrfamilienhäusern positiv. Nach dem Bau-Turbo und der Wiederaufnahme der EH55-Förderung gelte es nun, den Reformkurs fortzusetzen. Inwieweit sich Bau-Turbo und Förderung im Zahlenwerk spiegeln, ist für PLATOW eher offen. Zum einen hat der Trend schon vor der Regierungsübernahme gedreht, zum anderen könnte eine normale marktwirtschaftliche Reaktion auf bestehende Zinssicherheit sowie auf ein Abflauen des Attentismus der Grund sein.
Verlässliche Rahmenbedingungen
Für ermutigend hält GdW-Präsident Axel Gedaschko die aktuellen Zahlen. Insbesondere der Aufschwung im Mehrfamilienhausbau lasse hoffen, dass wieder Bewegung in den Markt kommt. Gleichzeitig bleibe klar, dass sich der Bau von einem sehr niedrigen Niveau nach oben arbeite. Damit aus der Stabilisierung tatsächlicher Fortschritt entsteht, brauche es jetzt verlässliche Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Förderung und eine echte Beschleunigung beim Planen und Bauen.