Deutliche Preissteigerung bei spanischen Luxusimmobilien
Auf Mallorca kostet laut Engel & Völkers jede zweite Luxusimmobilie über 1 Mio. Euro. Auch auf den Kanaren sind die Preise kräftig gestiegen. Günstiger ist es auf dem Festland.

Der Mietwohnungsmarkt in Spanien ist laut Engel & Völkers ebenso wie in Deutschland sehr angespannt. Das geringe Angebot pusht die Preise und vertreibt die Einheimischen insbesondere in Touristen-Hotspots aus den Dörfern und Städten. Die Not treibt sie dann medienwirksam mit Protestplakaten an die Strände und Flaniermeilen. Ministerpräsident Pedro Sánchez stellte Anfang des Jahres hat ein 12-Punkte-Programm vor, das u.a. hohe Steuern auf Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger, Förderung des öffentlichen Wohnungsbaus, höhere Auflagen in der Ferienvermietung und Hilfen für Langzeitvermieter vorsieht. Im Mai griff die Regierung durch und verlangte von der Unterkunftsplattform Airbnb die Löschung von etwa 66.000 Ferienwohnungen, bei denen Lizenzen fehlten oder die intransparent waren.
Wer es sich leisten kann, entkommt dem angespannten Mietmarkt durch den Erwerb von Wohneigentum. Hier hat allerdings die Abschwächung der Inflation und die Senkung der Zinssätze die Nachfrage zusätzlich belebt, was bei knappem Angebot in Schlüssellagen zu weiteren Preissteigerungen geführt hat. Den Anstieg auf rund 600.000 Transaktionen (+7% gegenüber 2023) und das durchschnittliche Preiswachstum von 6% bewertet Engel & Völkers im Marktbericht „Spanien & Andorra 2024/2025″ als sehr solide.
Der Neubausektor wächst laut E&V in Spanien moderat, jedoch reichen Angebot und Bautätigkeit nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Die Quadratmeterpreise im Luxussegment in Madrid stiegen um 16% auf rund 6.200 Euro – im Nobelviertel Salamanca sogar auf 8.600 Euro. In Barcelona lag das Plus bei 9 %, mit einem Durchschnittspreis von 5.300 Euro/qm. Dabei ist die Käuferstruktur unterschiedlich: In Madrid stammen nur 20% der Käufer aus dem Ausland, in Barcelona fast 50 %. Valencia und Málaga gewinnen bei einem günstigeren aktuellen Preisniveau von 3.000 Euro/qm bzw. 4.000 Euro besonders bei jungen Käufern an Bedeutung.
Der zweitwohnsitzgepushte Luxusmarkt auf den Balearen und Kanaren erlebt ebenfalls starke Zuwächse. In Las Palmas stiegen die Preise um 23%, auf Mallorca kostete jede zweite Immobilie über 1 Mio. Euro. Die Hauptkäufergruppe hier sind wenig überraschend mit 58% Deutsche. An der Costa del Sol, hier vor allem in Marbella, dominieren internationale Käufer mit über 90%. Als wichtige Trends für 2025 identifiziert E&V nachhaltige Neubauten, Digitalisierung und KI-gestützte Beratung.