Bauprojekte

Elbtower – Milliardär Kühne fügt sich der Realität

Nach dem Rückzug des Milliardärs Klaus-Michael Kühne erscheint fraglich, ob der Elbtower jemals fertiggestellt wird. Das Projekt krankt an einem Planungsfehler, der für Boomphasen typisch ist.

Werner Rohmert,
So schön könnte der Elbtower aussehen. Doch ob er jemals fertiggestellt wird, steht in den Sternen.
So schön könnte der Elbtower aussehen. Doch ob er jemals fertiggestellt wird, steht in den Sternen. © David Chipperfield Architects

Der Elbtower könnte bald Geschichte sein. Der Milliardär und Elbtower-Gesellschafter Klaus-Michael Kühne zweifelt an einer Fertigstellung, wie er vor wenigen Tagen im „Spiegel“ sagte. Damit zeichnet sich nun ab, was PLATOW bereits im vergangenen Jahr prognostiziert hat. Weiter optimistisch zeigt sich der Hamburger Projektentwickler Dieter Becken, der derzeit als einziger Verhandlungspartner des Insolvenzverwalters übrig geblieben ist.

Kühne sieht derweil einen Eigenkapitalbedarf von 400 Mio. Euro. Sein Engagement sei auf 100 Mio. Euro begrenzt. Ansonsten gäbe es noch einen weiteren Kapitalgeber. In der „FAZ“ bekräftigte Kühne seinen Rückzug: „Unsere Bietergruppe hat die Gespräche mit dem Insolvenzverwalter beendet. Wir bekommen das Geld nicht zusammen, um das Projekt weiterzuführen.“ Da sich die Stadt Hamburg nicht festlege, ob sie ein Naturkundemuseum als Ankermieter in den Elbtower bringen werde, sei auch die Basis der Finanzierung zu dünn.

Teure Immobilie auf billigem Grundstück

Die Entwickler des Elbtowers haben einen uralten Fehler gemacht, der sich in jedem Hype wiederholt: Sie haben eine teure Immobilien auf ein billiges Grundstück gesetzt. Die Folgen hat PLATOW bereits vor mehr als einem Jahr in einer Überschlagsrechnung festgehalten. Unser Fazit damals: „Damit entspräche der Marktwert ohne Risikomarge in einem Hochrisiko-Umfeld in etwa den ausstehenden Fertigstellungs- und Vermietungskosten.“

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