Frankfurter Büromarkt – Großdeals bescheren Rekordumsatz
Der Frankfurter Büromarkt hat in den ersten drei Quartalen einen Rekordumsatz von 480.000 qm erzielt. Dafür sorgten vor allem neun Großdeals. Dennoch steigt der Leerstand.

Drei Monate vor Jahresende erreicht laut blackolive der Frankfurter Büromarkt einen Rekordumsatz von über 480.000 qm. Das entspricht einem Plus von 80%. Rund 450 Transaktionen bedeuten einen Zuwachs um 18%. Das Ergebnis wird getragen von neun Großdeals, denen zumeist längere Entscheidungsprozesse vorausgingen. Oft kam es auch zu einer Flächenreduzierung.
Auch im dritten Quartal 2025 manifestiert sich das Bild der ersten Jahreshälfte. Großdeals dominieren aktuell das Marktgeschehen und der Flight-to-Quality hält weiter an. Dies zeigt sich an den neun Transaktionen über 10.000 qm mit in Summe mehr als 200.000 qm. Der Fokus der Nutzer lag auch weiterhin auf qualitativ hochwertigen Objekten in Top-Lagen wie dem Bankenviertel, sagt Vermietungs-Geschäftsführer Kevin T. Nguyen. Neben der Mitarbeitergewinnung und Zufriedenheit stünde dabei auch der Nachhaltigkeitsaspekt ganz oben auf der Agenda. Diese Anforderungen erfüllen meist nur Neubauten, Projekte oder Refurbishments. Die werden im CBD langsam knapp. Der Mietvertrag über rund 73.000 qm der Commerzbank im Helaba-Projekt „Central Business Tower“ ist und bleibt der größte Deal des Jahres. Auf Platz zwei lagen Beratungsunternehmen, nicht zuletzt durch die Q2-Entscheidung der KPMG ihren Standort vom „The Squaire“ am Flughafen in das Bankenviertel zu verlagern.
Spitzenmiete steigt auf 52 Euro
Die Durchschnittsmiete liegt aktuell bei 31,20 (+6,20 Euro gegenüber dem dritten Quartal 2024). Die Spitzenmiete hat sich um 4,50 Euro auf 52,00 Euro erhöht. In den Randlagen sind aber je nach Teillage auch weiterhin Rückgänge zu beobachten. In den vergangenen Monaten war nach blackolive-Analysen zwar eine deutliche Verlangsamung der Leerstandszunahme zu erkennen, aber der Leerstand ist trotzdem um rund 250.000 qm über die 1,5 Mio.-Marke geklettert. Die Leerstandsquote liegt aktuell bei 13%.
Die großvolumigen Anmietungen dürften eben nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unternehmen oftmals mehr Fläche freiziehen als sie neu anmieten, so Nguyen. Die Flächenabsorption sei oft negativ. Allein in der Flächenklasse über 10.000 qm liege sie bei annähernd -50.000 qm. Das werde auch in Zukunft zu weiter steigenden Leerständen führen.
Knappes Angebot an Top-Flächen
Das Fertigstellungsvolumen für 2025 liegt bei rund 112.000 qm, wovon bis jetzt rund 40% bezugsfertig sind. 2026 werden voraussichtlich nur knapp 60.000 qm finalisiert und kein Objekt bietet mehr als 10.000 qm. Die Belegungsquoten liegen bei 40% (2025) und 55% für 2026. Die Pipeline sei in allen Teillagen sehr gut gefüllt, aber Pleiten führten teilweise zum Stillstand wie etwa bei dem knapp 50.000 qm großen ehemaligen Polizeipräsidium durch die Insolvenz der Gerch Gruppe.
Im Ausblick sieht Nguyen, dass das hohe Volumen nicht ausschließlich auf eine stark gestiegene Nachfrage zurückzuführen sei. Die Verknappung des Angebots an hochwertigen Flächen, insbesondere im CBD habe sicherlich den einen oder anderen Mieter bewogen schneller „zuzuschlagen“. Andererseits dauern Prozesse seit der Pandemie deutlich länger. Die Verkleinerungstendenzen halten an. Homeoffice ist nach wie vor nicht final geklärt.