Finanzvertrieb

Honorarberatung gewinnt im Maklervertrieb an Bedeutung

Die jüngsten Hj.-Zahlen der Quirin Privatbank haben es gezeigt. Der Bedarf an Honorarberatung scheint zu steigen.

Zur Halbzeitbilanz legte die seit 2006 auf unabhängige Beratung spezialisierte Bank ein Ergebnis (nach Steuern) von 4,7 Mio. Euro vor, eine Steigerung von 152% bzw. 2,8 Mio. Euro ggü. dem Vj.-Zeitraum. Die Assets under Management der aktuell 10 500 Kunden im Retailgeschäft erhöhten sich um 500 Mio. Euro – von 4,3 Mrd. Euro Ende 2020 auf 4,8 Mrd. Euro per Ende Juni 2021 (+11%). Hier spiegeln sich sowohl die positive Marktperformance als auch die gewonnenen Nettomittelzuflüsse (180 Mio. Euro) wider. Über ein Starkes Wachstum kann sich auch die Digital-Tochter Quirion freuen. Die Kundenanzahl verbesserte sich von 25 700 (Ende 2020) auf nunmehr über 35 000, die verwalteten Assets von 580 Mio. auf 820 Mio. Euro. Hier lagen die Nettomittelzuflüsse bei 185 Mio. Euro.

Dass sich die in Berlin beheimatete Quirin Privatbank unter der Leitung von CEO Karl Matthäus Schmidt auch künftig zu Recht auf Wachstumskurs sieht, zeigt eine Studie des Lebensversicherers Liechtenstein Life. Danach kann sich eine Mehrheit der befragten Makler (60%) vorstellen, eine Honorarberatung anzubieten. Zudem meint jeder zweite Makler, dass die Honorarberatung Konflikte reduzieren würde. „Wir als Versicherer beobachten ein deutlich gestiegenes Interesse von Kundenseite an Nettoprodukten, die komplette Transparenz hinsichtlich der Vergütung schaffen“, sagt Gordon Diehr, COO von Liechtenstein Life.

Doch nicht nur in der Assekuranz scheint sich dieser Trend zu entwickeln. Auch Banken, Pools und Vertriebe beschäftigen sich immer öfter mit Honorarberatung. So würden Makler aus diesen Bereichen aktiv auf den Göttinger Servicedienstleister Honorar Konzept zugehen und wegen Coaching- und Honorarserviceleistungen anfragen, berichtet Heiko Reddmann. So erschließen sich Berater neue unternehmerische Perspektiven, welche die Pandemie verstärkt wieder hat aufleben lassen. Zudem haben viele Kunden die Zeit des Lockdowns genutzt, um sich intensiver mit Altersvorsorge- und Vermögensanlagethemen zu befassen. Angesichts um sich greifender Verwahrentgelte, steigender Kosten bei Produkten, geringer Renditen im Niedrigzinsumfeld sowie Bedarf an ESG-konformen Anlagen ist dieser Strauß anzusprechender Themen ein guter Anlass für weiterführende Beratung.

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