Hotels locken wieder vermehrt Investoren an
Die weit vorangeschrittene neue Preisbewertung, das gesunkene Zinsniveau und das verstärkte Nutzerinteresse bringen wieder Schwung in den Investmentmarkt. Laut diverser Makler wurden in den ersten drei Quartalen 2024 rund 1 Mrd. Euro in Hotels investiert, etwa doppelt so viel wie noch im Vorjahreszeitraum.
Im Fokus der Investoren stehen laut des aktuellen „Hospitality Reports 2024“ von Wüest Partner größere und professionell geführte Betriebe, die die kleinen, inhabergeführten Hotels vom Markt verdrängen. So stieg die Anzahl der angebotenen Betten um etwa 10% innerhalb des letzten Jahrzehnts, während die Zahl der Beherbergungsbetriebe im gleichen Zeitraum um rund 7% sank.
Mit 223 Mio. Übernachtungen im ersten Halbjahr 2024 wurde nicht nur ein Plus von 2,2% gegenüber dem Vorjahr erreicht, sondern auch der Rekordwert aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 übertroffen. Die Auslastung stieg laut Deka von 65,4 auf 67%, Die durchschnittlichen Zimmerpreise in den Top 7-Städten Deutschlands lagen im Sommer 2024 laut Wüest Partner bei 165 Euro pro Nacht. Die durchschnittliche Zimmerrate (ADR) und die Zimmererlöse (RevPAR) erhöhten sich laut Deka im Vorjahresvergleich um 4,4% bzw. 7,1%. Die Brutto-Spitzenrendite für Hotelimmobilien in Deutschland liegt laut Wüest Partner stabil bei 5,25%.
Trotz der positiven Entwicklungen steht die Hotelbranche weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere dem Fachkräftemangel, den Kostensteigerungen und dem ESG-Druck. Die Inflation und die schwache Konjunktur mindern zudem die Kaufkraft der Verbraucher und beeinflussen das Reiseverhalten negativ. Im Trend liegen Serviced Apartments, die mit einer durchschnittlichen Auslastung von 82% im Jahr 2023 und zweistelligen Wachstumsraten deutlich über der klassischen Hotellerie lagen. Die Gäste profitieren hier von einer flexiblen Kombination aus Hotelservice und wohnlichem Komfort, während Betreiber durch schlanke Kostenstrukturen und attraktive Renditen überzeugt werden.