Investoren halten sich zurück

Unternehmensimmobilien erreichen Tiefpunkt

Das Transaktionsvolumen von Unternehmensimmobilien fällt und fällt, wie eine Initiative unter Federführung von Bulwiengesa festhält. Ausländische Investoren nutzen die Gunst der Stunde.

Werner Rohmert,
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© Bechtle

Während sich die Renditen für Unternehmensimmobilien stabilisiert haben und die Nachfrage nach Flächen – insbesondere im Süden Deutschlands – weiter anhielt, blieb das Investitionsgeschehen im Jahr 2024 dennoch verhalten, berichtet die Initiative Unternehmensimmobilien unter wissenschaftlicher Federführung von Bulwiengesa. Im Gesamtjahr 2024 wurden rund 2,7 Mio. qm Fläche umgesetzt. Das entsprach zwar dem Vorjahr, jedoch war ein deutlicher Rückgang im zweiten Halbjahr festzustellen. Produktionsimmobilien blieben die nachgefragteste Objektkategorie, jedoch sank der Flächenumsatz um 59% auf 428.500 qm.

Der Investitionsmarkt hat dabei einen langjährigen Tiefpunkt erreicht. Das Transaktionsvolumen für Unternehmensimmobilien lag im Jahr 2024 bei lediglich 1,19 Mrd. Euro (minus 34%). Das sei das niedrigste Ergebnis seit Beginn der Marktdatenerhebung, so Bulwiengesa. Das zweite Halbjahr trug dazu mit nur noch 458 Mio. Euro bei. Auffällig sei der Fokus der Investoren auf Gewerbeparks, die mit einem Volumen von 256 Mio. Euro rund 55% des Halbjahresvolumens ausmachten. Internationale Käufer vor allem aus dem europäischen Ausland traten mit einem Anteil von 48% am Transaktionsvolumen verstärkt auf.

Gunst der Stunde

Felix Werner, Teamleiter Logistikimmobilien, sieht den Grund für das internationale Engagement in den Preiskorrekturen der vergangenen 18 Monate. Ausländische Investoren haben also die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, um auf dem deutschen Immobilienmarkt Fuß zu fassen. Jetzt finde eine Stabilisierung bei Renditen und Mieten statt, sagt Werner. Die Bruttoanfangsrenditen für Topobjekte verharrten bei Gewerbeparks bei 5,20% bis 6,30% und bei Produktionsimmobilien zwischen 6,00% und 7,10%. Auch die Mieten blieben stabil – mit Ausnahme sogenannter Flex Spaces, die punktuell zulegen konnten.

Ein Lichtblick sei die Entwicklung neuer Flächen, so Bulwiengesa. Im zweiten Halbjahr 2024 wurden 1,3 Mio. qm fertiggestellt (+42% gegenüber dem Vorhalbjahr). Für 2025 wird ein neuer Rekordwert mit über 2,4 Mio. qm prognostiziert. Der Initiative Unternehmensimmobilien gehören derzeit zehn Gesellschaften an: Alpha Industrial Developers, Adolf Weber, Aurelis, Aventos, BEOS, Frasers Property, Investa, Siemens Real Estate, Stonevest und Stoneweg.

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