vdp-Index

Immobilienpreise steigen weiter

Der vdp-Immobilienpreisindex stieg im zweiten Quartal um 3,9%. Das ist der fünfte Anstieg in Folge. Am stärksten war der Preisauftrieb bei Wohnimmobilien. Aber Gewerbe holt langsam auf.

Werner Rohmert,
Verband deutscher Pfandbriefbanken vdp in Berlin
Verband deutscher Pfandbriefbanken vdp in Berlin © AdobeStock

Der Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland setzte sich nach Angaben des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auch im zweiten Quartal 2025 fort. Der Immobilienpreisindex erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,9% auf 182,4 Punkte. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres belief sich das Plus auf 1%. Die Wohnimmobilienpreise legten gegenüber dem Vorjahresquartal um durchschnittlich 4,1% und gegenüber dem direkten Vorquartal um 1,1% zu. Der Zuwachs bei den Gewerbeimmobilienpreisen, die sich aus Büro- und Einzelhandelsimmobilienpreisen zusammensetzen, fiel mit 2,9% auf Jahressicht und 1% auf Quartalssicht geringer aus.

Fünfter Preisanstieg in Folge

Laut vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt sind die Immobilienpreise das fünfte Quartal in Folge angestiegen. Treiber sind die Preise für Wohnimmobilien. Die Erholungsphase auf dem Immobilienmarkt halte weiter an. Die Dynamik der Wohnimmobilienpreise habe erneut zugenommen. Das sei eindeutig auf die äußerst angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt zurückzuführen. Bei abnehmenden Baufertigstellungen interessierten sich immer mehr Kaufwillige für wenige am Markt angebotene Wohnobjekte.

Die sinkenden Zinsen haben die Preisentwicklung bei Mehrfamilienhäusern mit +5,6% gegenüber dem zweiten Quartal 2024 besonders begünstigt. Selbstgenutztes Wohneigentum verteuerte sich im Jahresvergleich um 2,6%. Der sich weiter zuspitzende Wohnungsmangel ließ auch die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern weiter steigen. Mit 3,5% im Jahresvergleich fiel die Zunahme allerdings etwas weniger dynamisch aus als gegenüber dem direkten Vorquartal (4,3%). Gemessen am vdp-Index für Liegenschaftszinsen verringerten sich die Renditen von Mietobjekten im Vorjahresvergleich um 1,9%. Das sei die Konsequenz aus den relativ zur Preisentwicklung geringeren Mietsteigerungen.

Wohnungsmangel bleibt noch Jahre bestehen

Aus Sicht von Tolckmitt ist der von der neuen Bundesregierung beschlossene Bau-Turbo zwar ein wichtiger erster Schritt, um den Wohnungsbau anzukurbeln, allerdings brauche die Schaffung neuen Wohnraums Zeit, so dass der Wohnungsmangel noch mehrere Jahre weiter bestehen bleibe. Wie lange dabei die aktuell sehr starke Preis- und Mietdynamik anhalten werde, sei derzeit aber schwer zu prognostizieren.

Der Anstieg der Gewerbeimmobilienpreise in Höhe von 2,9% im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 setzte sich aus Preiszuwächsen sowohl bei Büro- (3,3%) als auch bei Einzelhandelsobjekten (2%) zusammen. Auch gegenüber dem Anfangsquartal 2025 zogen die Preise für Büroimmobilien mit 1,1% stärker an als die Einzelhandelsimmobilienpreise (0,6%). Zusammengefasst ergab sich für die Gewerbeimmobilienpreise im Quartalsvergleich eine Zunahme um 1%. Die Entwicklung auf dem Gewerbeimmobilienmarkt sei jedoch  noch nicht so gefestigt wie auf dem Wohnimmobilienmarkt, so Tolckmitt.

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