Immobilienprofis schätzen Deutschlands Gewerbeobjekte

Mit Zweckoptimismus schaut Berlin Hyp nach Europa. Gegen die oft desaströse deutsche Stimmungslage bleibe Deutschlind im direkten europäischen Vergleich attraktiv. Mit Blick auf die Zahl der Transaktionen ist es wenig überraschend, nach desaströsen Einbrüchen wieder eine Belebung zu erwarten. Kapital ist da und die Volkswirtschaft läuft weiter. Doch mit Blick auf Assetklassen zeigt sich ein durchwachsenes Bild. Wohnen hängt an der Demographie. Büro hängt an Wirtschaft und Veränderung der Ansprüche und des Bedarfs. Logistik, Industrie und Handel haben noch einmal andere Treiber.
Zölle, Protektionismus und Handelskonflikte führten zu unruhigen Zeiten, so Berlin Hyp. Deutschland müsse dringend notwendige Reformen angehen. Diese Gemengelage beeinflusse auch die Immobilienbranche und das Investitionsverhalten in Deutschland und Europa massiv. Berlin Hyp hat im neuesten Trendbarometer knapp 140 Immobilienprofis zu ihrer Einschätzung der aktuellen europäischen Perspektiven und der Wahrnehmung des deutschen Marktes befragt. Die hatten jeweils die Möglichkeit zu drei Antworten.
Die Wunschliste der Immobilienprofis lautet: Weniger Regulatorik und Bürokratie, Verbesserung der Infrastruktur, größere Unabhängigkeit im Energiesektor und höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung. Deutschland sei attraktivster Investmentmarkt, gefolgt von Skandinavien und den Benelux-Ländern.
Die positive Wahrnehmung Deutschlands sei keine Überraschung, erklärt Berlin-Hyp-Chef Sascha Klaus. Der deutsche Immobilienmarkt punkte im internationalen Vergleich durch das immer noch stabile politische System. Weitere Sicherheit vermittelten zudem die weniger ausgeprägte Volatilität der Preise und eine weiterhin große Nachfrage nach Wohnraum.
Lage, Lage, Lage? Von wegen!
Interessant ist, dass für Investoren der energetische Zustand der Immobilie (47% Nennungen) wichtiger ist als die Nettoanfangsrendite und der Kaufpreis (40%) sowie die Drittverwendungsfähigkeit der Immobilie (25%). Lage kommen erst sehr spät mit 24% der Nennungen für die Mikrolage und nur 17% der Nennungen für die Makrolage. Auch das spricht dafür, dass der doppelte Hype der letzten 15 Jahre auf Nachfrager- und Investorenseite das Immobilienverhalten stark geprägt hat. Die oft propagierte Rückkehr zu traditionellen Immobilienwerten hat sich noch nicht durchgesetzt.