Bulwiengesa

Das Volumen neuer Immobilienprojekte fällt ins Bodenlose

Im zweiten Quartal sind kaum noch neue Immobilienprojekte auf den Weg gebracht worden, berichtet Bulwiengesa. Im Vergleich zum Startquartal 2022 fiel die geplante Fläche neuer Bauprojekte um drei Viertel ab.

Werner Rohmert,
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© CC0 Public Domaine

Drastisch gesunkene Baustarts, Verzögerungen und die Zurückhaltung institutioneller Investoren prägen laut Development Monitor von Bulwiengesa das Geschäft mit Projektentwicklungen von Immobilien deutlich. Das zeigt die jüngste Auswertung von 21.436 Projekten mit 173 Mio. qm Projektfläche über alle Segmente. Die Experten sahen sich Vorhaben an, die in den Jahren 2022 bis 2029 in Bau oder in Planung sind oder bereits fertiggestellt wurden.

Darin sind aber noch viele langjährige Entwicklungen aus Baustarts der Vergangenheit enthalten. Die Dramatik wird mit Blick auf aktuelle Baustarts deutlich. Hier fiel die Fläche der neuen Projekte im Vergleich zum Höhepunkt im Startquartal 2022 um insgesamt 73% ab.

Bei Wohnobjekten ist der Rückgang noch stärker ausgeprägt. Während hier zum Höhepunkt im vierten Quartal 2022 noch deutlich mehr Wohnflächen in die Entwicklung gingen, beträgt der Rückgang im zurückliegenden zweiten Quartal etwa 85% zum Höchststand, resümiert André Adami, Bereichsleiter Wohnen bei Bulwiengesa. Viele Projektentwickler im Wohnungsbau warteten weiterhin ab.

Politisch erhoffter „Bauturbo“ zündet spät

Die Gesamtfläche im Wohnungssegment ist um 5% auf rund 64,2 Mio. qm gesunken. Besonders betroffen sind sogenannte C- und D-Städte mit einem Rückgang von knapp 10%. Adami erwartet für 2025 einen weiteren Rückgang auf weniger als 200.000 fertiggestellte Wohneinheiten in Neubauten.

Ob es erste vorsichtige Erholungstendenzen ab 2026 geben werde, bleibe abzuwarten. Die Spitzenvolumina der Vorjahre blieben auf absehbare Zeit außer Reichweite. Die Ergebnisse des jetzt beschlossenen Maßnahmen des „Bauturbos“ seien frühestens in zwei bis drei Jahren zu sehen.

Wohnkönigin Vonovia

Die größten Projektentwickler in Deutschland sind nach Entwicklungsflächen Panattoni mit Logistik, bpd (Bouwfonds) in Wohnen mit Schwerpunkt C- und D-Städten, Zech Group für Büro und Edeka im Handel.

Bezogen auf die Investitionsvolumina dürfte die Reihenfolge anders aussehen. In A-Städten liegt Vonovia bei Wohnen vorne. In B-Städten führt Instone. Insgesamt ist das aktuelle Projektentwicklungsvolumen in Flächen allein im ersten Halbjahr um 7% zurückgegangen. Bei Wohnen sind es minus 5%, der Handel notiert mit minus 7%. Büro, Hotel und Logistik hat es mit jeweils minus 8% ungefähr gleich hart getroffen.

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