Institutionelle Anleger investieren weiter in Wohnungsportfolios
Der größte Deal im ersten Semester war der Verkauf der BayernLB-Wohnungstochter GBW für knapp 2,5 Mrd. Euro an ein Konsortium unter Führung der Patrizia Immobilien. Damit zählen Versicherungen und Pensionskassen mit 42% sowie börsennotierte Immobilienunternehmen mit 25% zu den aktivsten Investorengruppen.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 85 Transaktionen registriert, bei denen über 91 000 Wohneinheiten und rund 5,9 Mio. qm Wohnfläche den Eigentümer wechselten. Das entspricht einem Durchschnittspreis pro Wohneinheit von knapp 67 500 Euro. Der Quadratmeterpreis lag bei etwa 1 040 Euro. Damit nähert sich der Durchschnittspreis pro Wohneinheit langsam den Höchstwerten der vergangenen Boomphase an. Der Durchschnittspreis ist um rund 28% im Vorjahresvergleich gestiegen. Das süddeutsche BayernLB-Portfolio mit 32 000 Wohneinheiten war recht hochpreisig.
Das enge Angebot im Core-Segment dränge zudem offene Immobilien- und Spezialfonds sowie Versicherungen in kleine, qualitativ hochwertige Portfolios und Projektentwicklungen in Metropolen und den angrenzenden Speckgürteln. Berlin ist weiterhin der gefragteste Investmentstandort mit rund einem Viertel des gesamten Volumens. Der Nachfragedruck hat bei Mehrfamilienhäusern als Kapitalanlageprodukt in den großen Investmentzentren zu steigenden Kaufpreisen und sinkenden Einkaufsrenditen geführt. In München liegt die Nettorendite bei 4,2%. In Köln muss mit 5% die 20-fache Nettomiete bezahlt werden. Bei Neubauprojekten ist in fast allen Top 7-Standorten die Nettorendite unter 4% gerutscht. Die Bandbreite der Quadratmeterpreise bei Bestandsmehrfamilienhäusern liegt zwischen 2 980 Euro in München und 1 400 Euro in Berlin. Hamburg mit 2 550 Euro, Frankfurt mit 2 480 Euro, Stuttgart mit 2 100 Euro, Düsseldorf mit 2 040 Euro und Köln mit 1 820 Euro liegen dazwischen.