Immobilien

Investmentmarkt zieht auf niedrigem Niveau wieder an

Der Immobilieninvestmentmarkt zeigt wieder Anzeichen einer Erholung. Vor allem in einem Segment erwarten Experten aber mehr Insolvenzen.

Immobilieninvestmentmarkt
Immobilieninvestmentmarkt © AdobeStock

Das Transaktionsvolumen im Q4 2024 erreichte mit 11,8 Mrd. Euro laut Jones Lang LaSalle (JLL) den höchsten Wert seit zwei Jahren. Insgesamt summierte sich das Volumen im Jahr 2024 auf 35,3 Mrd. Euro, ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. BNPPRE sieht 35,2 Mrd. Euro. CBRE kommt auf 34,3 Mrd. Euro. Cushman & Wakefield und Savills ermitteln ohne Wohnen jeweils 22,4 Mrd. Euro. Die Spitzenrenditen stabilisieren sich. Diese Erholung wird jedoch von gegenläufigen Entwicklungen begleitet.

Zum einen zieht der Markt an und es ergeben sich neue Investitionsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite müssen sich Immobilienunternehmen auf schwierige Marktbedingungen und finanzielle Risiken einstellen. Besonders dramatisch ist die Entwicklung im Bürosegment. Dieser erreichte in der JLL-Statistik nur noch ein Transaktionsvolumen von 5,5 Mrd. Euro. Investoren zeigen sich skeptisch, insbesondere gegenüber großvolumigen Objekten. Die einstigen Anlagediamanten werden zunehmend von Nischensegmenten überholt.

Der Fokus der Investoren lag 2024 auf Wohnimmobilien (rund 30 Prozent des Transaktionsvolumens) sowie Logistikimmobilien. Auch Supermärkte und Fachmärkte waren gefragt. Die sieben Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart steigerten ihren Anteil am deutschlandweiten Transaktionsvolumen auf 48 %. Berlin profitierte dabei von zahlreichen Wohnimmobiliendeals. Frankfurt am Main hingegen verzeichnete mit 1,8 Mrd. Euro ein deutlich niedrigeres Transaktionsvolumen als in den Jahren 2012 bis 2021.

Mittelständische Immobilienunternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Die Reserven sind oft aufgebraucht und die Refinanzierung von Objekten gestaltet sich schwierig. Hinzu kommen hohe Sanierungskosten, insbesondere bei älteren Büroimmobilien. Experten erwarten daher in den kommenden Jahren mehr Insolvenzen in diesem Segment.

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