Investoren wenden sich von Büroimmobilienfonds ab
Die Zeiten, in denen Büroimmobilien als sichere Bank galten, sind vorbei. Laut einer Umfrage greifen institutionelle Anleger selbst in abseitigen Anlageklassen lieber zu.

Büroimmobilien verlieren zunehmend für institutionelle Investoren an Glanz. Laut einer aktuellen Umfrage der Intreal International Real Estate zieht die anspruchsvolle Anlageklasse der Gesundheitsimmobilien inzwischen am langjährigen Investmentklassiker vorbei. Nur noch rund 7% der befragten Investoren mit Immobilienfondserfahrung planen ein Engagement im Bürosegment – das entspricht etwa jedem 15. Teilnehmer. Die tradierte Investmentlogik gerät ins Wanken.
Das Bürosegment steht unter erheblichem Druck und differenziert sich zunehmend aus, wie PLATOW wiederholt herausgearbeitet hat. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Künstliche Intelligenz: Sie führt zum Beispiel Investoren durch Prozesse und Märkte und steigert die Effizienz auf Baustellen.
Sicherheit und Nachhaltigkeit dominieren
Bei der Auswahl von Immobilienfonds stehen Sicherheit und Nachhaltigkeit im Fokus. 91% der Befragten bevorzugen Produkte, die gemäß EU-Offenlegungsverordnung der Artikel-8-Kategorie zugeordnet sind. Zudem streben 56% nach Investments in zentrale, hochwertige Core-Immobilien. Diese Risikoscheu führt zu moderaten Renditeerwartungen: 40% rechnen mit anfänglichen Ausschüttungsrenditen zwischen 3,5% und 4% jährlich, ein Viertel erwartet 4% bis 4,5%, und 19% kalkulieren mit bis zu 5%.
Infrastruktur und Wohnen gefragt
Die Erhebung zeigt ein starkes Interesse an Sachwertfonds, was bei einer freiwilligen Umfrage einer spezialisierten Fondsgesellschaft aber auch keine Überraschung ist: Nur drei Unternehmen haben bislang nicht in Sachwertefonds investiert. 48% der Teilnehmer (34 Personen) investieren sowohl in Immobilien als auch in Infrastruktur, 45% ausschließlich in Immobilien. Besonders gefragt sind Wohnimmobilien (57%) und Logistikobjekte (54%). Einzelhandelsimmobilien – vor allem Nahversorger – folgen mit 36 %, während Sozial- und Gesundheitsimmobilien mit 19% erstmals deutlich vor Büroimmobilien liegen.
Geografisch konzentrieren sich rund 63% der Investoren auf Deutschland und Europa. Das Interesse an US-Immobilien nimmt hingegen spürbar ab. Intreal sieht insbesondere die Anlageklasse Infrastruktur im Aufwind – vor allem bei Investoren mit moderaten Renditezielen und hoher Risikoscheu, etwa Lebensversicherern.