Keine Sommererholung beim Immobilienklima
Das Deutsche Hypo-Immobilienklima verzeichnete im August einen erneuten Rückgang um 3,5% auf nun 92,2 Punkte. Nur eine Assetklasse konnte sich dem Negativtrend entziehen.

Das von Bulwiengesa für die Deutsche Hypo/NordLB ermittelte Immobilienklima bleibt auch im Hochsommer im Tief. Eine stabile Hochphase zeichnet sich laut Ingo Albert, Leiter Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance Frankfurt, noch nicht ab. Der Markt für gewerbliche Immobilien werde sich wohl erst kommendes Jahr nachhaltig erholen. Der Investmentmarkt habe von den insgesamt sieben Leitzinssenkungen in Folge profitiert, so Albert. Das könnte jedoch aus PLATOW-Sicht eine Minderheitsmeinung von Albert sein. Schließlich hatte PLATOW bei der Interpretation der Halbjahresergebnisse auf die Grausamkeit des Marktes hingewiesen, der mit nur ganz leichten Steigerungen gegenüber der totalen Schockstarre auf die Leitzinshalbierung reagiert habe und wohl nach wie vor ca. 75% unter dem 10-Jahresschnitt liege.
Nach dem Rücksetzer im Vormonat verzeichnet das Deutsche Hypo Immobilienklima im August einen erneuten Rückgang. Im Rahmen der 212. Monatsbefragung von rund 1.000 Immobilienexperten fiel das Immobilienklima um 3,5% auf nun 92,2 Punkte. Das Investmentklima setzt seinen Rückgang fort und verschlechtert sich um 2,3% auf 88,4 Punkte. Auch das Ertragsklima gibt um 4,7% zum Vormonat nach und steht nun bei 96,0 Punkten. Mit Ausnahme des Logistikklimas setzt sich die rückläufige Entwicklung in allen Assetklassen im August weiter fort. Trotz Spitzenplatz verzeichnet das Wohnklima im August mit -5,3% auf 143,4 Punkte den höchsten Rückgang. Am schwächsten bleibt das Büroklima mit dem zweitstärksten Rückgang aller Segmente um 5,2% und nur noch 71,3 Punkten. Das Hotelklima fällt um 2,7% auf 106,3 Punkte. Logistik kann sich als einzige Assetklasse leicht verbessern und steigt um 0,8% auf 110,4 Zähler.
Nur Logistik bleibt robust
Investments in Mietwohnungen seien aufgrund der großen Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot attraktiv, so Albert. Das mache auch die Bedeutung der Assetklasse aus. Bei der Vielzahl der derzeit abgebrochenen Wohnungsentwicklungen und angesichts der niedrigen Fertigstellungs- und Genehmigungszahlen dürfte auch diese Weisheit aus PLATOW-Sicht noch nicht bei den Projektentwicklern und Investoren angekommen sein. Die Bestandswohnungstransaktionen im ersten Halbjahr wurden zudem durch Großdeals wie u.a. dem Verkauf von Pflegeheim-Portfolios geschönt. Die Assetklasse Logistik zeige sich nach wie vor robust und werde vermutlich von den geplanten Infrastrukturinvestitionen profitieren, so Albert weiter. Bei Büroimmobilien sind Innenstadt- und CBD-Lagen weiterhin nachgefragt, wohingegen die peripheren Standorte unter Druck bleiben.