AEW

Kreditfinanzierungslücke schrumpft

Hans Vrensen, Head of Research & Strategy Europe bei AEW, einer der weltweit größten Immobilien Investment- und Asset Manager, sieht eine Verringerung der erwarteten Kreditfinanzierungslücke für den Zeitraum 2025 bis 2027 gegenüber der Vorjahresschätzung um 13% auf 86 Mrd. Euro.

Die Kreditfinanzierungslücke beschreibt das potenzielle Defizit zwischen dem ursprünglich gesicherten Darlehen und dem Betrag, der in den nächsten drei Jahren in 20 Ländern zur Refinanzierung bei Fälligkeit des Kredits zur Verfügung steht. Die aktualisierte Schätzung bestätige, dass die Finanzierungslücke bei Immobilienkrediten in Europa weiterhin bestehe, so Vrensen. Die Situation entspanne sich jedoch etwas. Das sei zum Teil auf die Zinssenkungen der Zentralbanken zurückzuführen. Gestiegene Immobilienrenditen und niedrigere Kreditkosten würden die Attraktivität von Investments erhöhen und die Liquidität auf dem Investmentmarkt wiederherstellen. Das führe dann zu einer Erholung der Beleihungswerte für Altkredite.

Die von AEW geschätzte Kreditfinanzierungslücke von 86 Mrd. Euro impliziert, dass fast 13% der auslaufenden europäischen Immobilienkredite, die zwischen 2016 und 2023 vergeben wurden, vor Refinanzierungsproblemen stehen werden. Deutschland (19%) und Frankreich (18%) haben den höchsten Anteil an betroffenen Krediten. Großbritannien liegt mit 6% weiterhin am unteren Ende. Nicht alle schwer zu refinanzierenden Kredite würden aber zu einen Zahlungsausfall führen, so Vrensen. Laut AEW sind 7,1% der zwischen 2016 und 2023 vergebenen 700 Mrd. Euro CRE-Kredite ausfallgefährdet. Das beinhalte Verluste von 1,8% gegenüber der April-Schätzung von 2,5%.

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